Australien: Simryn Gill – Here art grows on trees
Kommissar: Simon Mordant. Stellv.
Kommissarin: Penelope Seidler
Kuratorin: Catherine de Zegher
Ort: Pavillon in den Giardini
Simryn Gill
Zu den Tiefen des Ortes
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Simryn Gill, 1959 in Singapur geboren, in England und Indien ausgebildet, Teilnehmerin der der Documenta 12 und 13, lebt seit 1987 in Australien. Als Fotografin arbeitet sie auch mit gefundenen Objekten. In ihrer für Venedig konzipierten Arbeit „Here Art grows on Trees“(„Hier wächst Kunst auf Bäumen“) nähert sie sich mit aus der Luft aufgenommenen Fotografien von Sandgruben und Minen, mit Zeichnungen, Büchern, gesammelten Objekten und einem Super-8-Film, der Seen und Wasserlöcher zur Ansicht bringt, ganz verschiedenen Orten in Australien an, die uns etwas von dem erahnen lassen, wie wir Orte besetzen. Alles in allem stellt die Installation den poetisch-dokumentarischen Versuch dar, ein tieferes Verständnis von dem Planeten zu erzeugen, auf dem wir leben. Zudem stellt sie die Frage nach der eigenen Identität, aber auch Umweltfragen werden eingeflochten. Für sie existiert eine Gezeitenzone zwischen dem Ort, wo wir waren, und dem, wohin wir gehen. Es geht ihr um die Freilegung, besser noch Annäherung an tiefere Schichten auch des Bewusstseins. Ihr Vorgehen hat etwas von einer Archäologin und einer Erzählerin, die sich nicht nur für die Geschichten von Personen interessiert, sondern sich auch dem Phänomen der Kultur widmet.
Heinz-Norbert Jocks: Mit Ihnen hier vor dem australischen Pavillon mit seinem Ober- und Unterraum sitzend, frage ich mich, ob Sie die Arbeit speziell für Venedig realisiert haben. Mein…