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Ausstellungen: Esslingen · von Johannes Meinhardt · S. 326 - 327
Ausstellungen: Esslingen , 1996

Johannes Meinhardt
Zero Italien

»Azimut / Azimuth 1959/60 in Mailand. Und heute«
Galerie der Stadt Esslingen, Villa Merkel,3.12.1995 – 25.2.1996

Gerade in den letzten Jahren, mit dem Wiederaufflammen der Debatte um die Malerei, um die Möglichkeiten, die Grenzen, die Bedingungen und die Neuansätze von Malerei in den 90er Jahren ist immer deutlicher geworden, in wie hohem Maße die Lage der Malerei immer noch durch diejenigen Reflexionen und Analysen bestimmt ist, die um 1960 die Malerei erschüttert und radikal verändert haben. Die Destruktion der modernen abstrakten Malerei um 1960 richtete sich vor allem gegen deren idealistischen bzw. ontologischen Anspruch und gegen das genialische Selbstverständnis der Maler. Daß der Maler in einem Akt originaler Schöpfung ein authentisches, bedeutungserfülltes und aussagekräftiges Werk schafft, in dem sich eine höhere geistige Welt des reflexiven Subjekts oder eine tiefere seelische Welt des psychischen Subjekts äußert, waren für Abstraktion und Informel selbstverständliche Voraussetzung gewesen; dieser Anspruch des bedeutungsvollen, subjektiven Werks und die Hypostasierung des Künstlers zum genialen Schöpfer wurden Ende der 50er Jahre ebenso in den USA wie in Europa angegriffen und zertrümmert. Und die – materialen, prozessualen, phänomenologischen, behaviouristischen, wahrnehmungsanalytischen, medien- bzw. bildanalytischen – Antworten, die die jungen Maler und Künstler um 1960 auf diese Krise fanden, strukturieren bis heute das Feld der Malerei.

Die Galerie Azimut, die nur etwas über ein halbes Jahr, vom Dezember 1959 bis Juli 1960 in Mailand bestand, und die Zeitschrift Azimuth, von der nur zwei Nummern Dezember 1959 und Januar 1960 erschienen sind, waren ein kurzfristiger, nur einige Monate wirksamer Kristallisationspunkt der neuen…



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von Johannes Meinhardt

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