Christian Huther
Zeitgewinn in Frankfurt
Kasper König, Portikus und Medien-Institut bleiben
Kasper König bleibt für weitere drei Jahre Rektor der Frankfurter Städelschule. Nachdem die Stadt Frankfurt ihre – lange hinausgezögerte – Bereitschaft erklärt hatte, einen Kredit in Höhe von 2,9 Mio. DM zur Deckung des Haushaltsdefizits der Städelschule aufzunehmen, trat König Anfang Juli wieder zur Wahl an und wurde in seinem Amt bestätigt. König hatte seine Kandidatur davon abhängig gemacht, daß die Stadt dieses Darlehen übernimmt. Allerdings muß die Hochschule über einen Zeitraum von zehn bis 30 Jahren Zins und Tilgung selbst abtragen. In Aussicht gestellt wurde von Stadtkämmerer Tom Koenigs (Die Grünen) auch, daß die Schule von 1995 bis 1998 jährlich acht Mio. DM Etat erhalten soll. Das reicht nach Ansicht von König gerade, um die wichtigsten Lehrverpflichtungen einzuhalten. 1993 hatte die Schule noch 12,4 Mio. DM erhalten. In diesem Jahr waren sechs Mio. DM bewilligt worden, die im Sommer verbraucht waren – die Schule stand kurz vor der Schließung.
Auch der Portikus kann über ein Jahr lang weiter bestehen. Das ist das Ergebnis der Anfang Juni mit Hilfe von Sotheby’s veranstalteten Benefiz-Auktion in Frankfurt, bei der ein Großteil der 77 Werke von zeitgenössischen Künstlern zugunsten der Ausstellungshalle versteigert wurde. Die eingespielte Summe von knapp 1,5 Mio. DM entspricht dem zwischen 1,2 und 1,6 Mio. DM angesetzten Schätzwert der Arbeiten. Das Spitzenergebnis erzielte Gerhard Richters “Landschaft” (1985), die lange in seinem Gästezimmer hing. Das zwischen 180.000 und 240.000 DM veranschlagte Ölbild ging für 450.000 DM weg. Städelschulrektor Kasper König hatte alle Künstler,…
