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Ausstellungen: Bonn · von Martin Seidel · S. 412 - 413
Ausstellungen: Bonn , 2001

Martin Seidel
Zeichnung heute III

Stephan Baumkötter, Suse Wiegand, Isabel Zuber
Kunstmuseum Bonn, 24.5. – 12.8.2001

Die Zeichnung, die “Mutter aller Künste”, trat als autonomes Kunstwerk und begehrtes Sammlerstück schon bei Dürer in Erscheinung und gilt seit langem auch als unmittelbarste bildliche Manifestation der künstlerischen Idee und Erfindung. Als elementar auf die Gegenstandsbeschreibung und mimetische Wirklichkeitsnachahmung hin angelegtes, für die perspektivisch zu erringende Räumlichkeit, für die körperliche Beherrschung des darzustellenden Sujets verantwortliches Strukturelement war die Zeichnung noch vor dem Kolorit und neben der “Erfindung” (“inventio”) wesentliches Bestandteil der ganzen Malerei. Zuletzt führte auch Duchamps Konzept der Ideenkunst zur Aufwertung der elementaren Zeichnung, die beim Kunstnormalverbraucher freilich noch immer weniger gilt als das aufwendigere Gemälde. So bleibt die (tatsächlich oft das malerische Glanzstück vorbereitende) Zeichnung – allemal im Zeitalter der Neuen Medien – ein Problem- und Sonderfall, mit dem sich, was die Besucherzahlen anbetrifft, im Museum nicht allzu viel Staat machen lässt. Dennoch wird dieses immer seltener werdende Pflänzchen des Kunstbetriebs von einigen Institutionen gepflegt, als gelte es mit ihr die Fahne der Kunst überhaupt hochzuhalten. So stellt – wie übrigens auch der Bonner Kunstverein mit seiner Ausstellungsreihe “Stars and stripes” – das Bonner Kunstmuseum unter dem Label “Zeichnung heute” regelmäßig neue Manifestationen dieser Gattung vor. Bereits zum dritten Mal präsentieren die Kuratoren Ruth Diehl und Stefan Gronert in den Räumen des Graphischen Kabinetts drei KünstlerInnen, die in je eigenen Räumen die elementare Kraft der Zeichnung in neue gattungsüberschreitende Zusammenhänge überführen und das Weiterleben dieses elementaren Mediums der bildenden Kunst in neuen Erscheinungsformen…



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