Zeichnen zur Zeit
Eine Serie in mehreren Folgen. Teil VII, vorgestellt von Reinhard Ermen
Zeichnen zur Zeit I erschien in KUNSTFORUM Bd.196 mit 10 Grundsatzessays und der ersten Folge von 10 Einzelporträts * Zeichnen zur Zeit II: Bd 198 * ZzZ III: Bd 200 * ZZZ IV: Bd 208 * ZZZ V: Bd 215 * ZZZ VI: Bd 223
Was auf dem Internationalen Parkett gefragt ist, wenn es um Zeichnung geht, kann man in „Vitamin D“ nachschlagen. Eine große Schar von mehr als 50 „Nominators“ zwischen Berlin und Beirut, zwischen Peking und Paris schlägt entsprechende Positionen für diese „New Perspectives in Drawing“ vor, und Phaidon (London/New York) macht daraus ein opulentes Buch. „Vitamin D“ liegt mittlerweile bereits in zwei Bänden vor. Der letzte erschien 2013. Wollte man das hier Dokumentierte ganz grob zusammenfassen, dann ließe sich sagen: Gefragt sind vor allen Dingen meisterliche Imaginationstalente, fotorealistische Genies mit der Tendenz zu surrealen Schieflagen, Erzählbilder machen das Rennen, was gelegentlich Abstraktionen nicht ausschließt. Das deckt sich mit allgemeinen Tendenzen des Kunstbetriebs. Das Publikum von „Vitamin D“ soll wohl vornehmlich durch eine virtuose auch traumverlorene Illustrationsmächtigkeit in Erstaunen versetzt werden. Es gilt, was schon immer galt: Der Zeichnung ist (fast) nichts unmöglich, sie kann fragen oder deuten und manchmal auch nur schmücken, sie beweist sich durch ein geradezu ungeheuerliches Vermögen an Ausdifferenzierung. Gelegentlich findet sich auch eine der bei Phaidon versammelten Positionen in „Zeichnen zu Zeit“ wieder. Doch letztlich kann die im Kunstforum wachsende Dokumentation, die das im Band 196 begonnene Nachdenken über das Phänomen…