Claudia Herstatt
Zeichen der Moderne
Kunst der Gegenwart aus der Sammlung Würth
Deichtorhallen Hamburg, 16.10. 1998 – 17. 1. 1999
In der Reihe der Privatsammlungen, die die Deichtorhallen Hamburg seit 1991 in loser Folge präsentieren, ist “Zeichen der Moderne” die sechste und zeigt eine Auswahl aus der württembergischen Sammlung Würth. Aus 4000 seit den 80er Jahren angehäuften Gemälden, Skulpturen, Aquarellen und Zeichnungen konnte der Kurator und Hausherr der Deichtorhallen, Zdenek Felix, frei auswählen.
Er hat die 120 Arbeiten von 41 Künstlerinnen und Künstlern als “Parallele von Brüchen” inszeniert, Positionen so miteinander kombiniert, wenn nicht gar gelegentlich in Konflikt gebracht, um Dialoge zwischen Werken zu initieren, die aus unterschiedlichem Zeit-Geist entstanden sind und den Blick auf die Moderne durch die Brille der Postmoderne lenken und erfrischen wollen.
Die Mehrzahl der Arbeiten stammt aus der Zeit nach 1945, dem Schwergewicht der Sammlung von Reinhold Würth. Den Titel der Schau “Zeichen der Moderne” rechtfertigen der Prolog mit klassischen Positionen wie Hans Arp, André Derain, Adolf Hoelzel, Alexej von Jawelensky, Emil Nolde und Willi Baumeister, dann im Zentrum Werke von Pablo Picasso, Fernand Léger, Joan Miró, Serge Poliakoff über Alexander Calder, Lucio Fontana, Anthony Caro bis zu Anselm Kiefer, Richard Deacon und A.R. Penck.
Individuelle Positionen sind herausgegriffen, die einerseits “figürlich-expressiv” beziehungsweise “abstrakt-konstruktiv” einzuordnen sind. Dabei zeigt sich wieder einmal, daß sich die Kunst der Moderne nicht linear, eins aus dem anderen ergebend entwickelt hat, sondern vielmehr in Sprüngen, Vor- und Rückgriffen, Anleihen bei der einen oder anderen Richtung fortgeschraubt hat.
Um das zu pointieren, sind die Werke auf ungewöhnliche…