Heinz Schütz
Zehn Jahre Galerie Heinz Herzer
Ausstellung 1: Malerei, 7.11.-29.11.1986
Ausstellung 2: Plastische Arbeiten, 4.12.1986-10.1.1987
Ausstellung 3: Zeichnungen und Fotografien, 15.1.-13.2.1987
Mit einem – fast möchte man sagen – programmatischen Paukenschlag wurde vor zehn Jahren die »Galerie am Promenadeplatz« eröffnet: »Allen Malern herzlichen Dank«. Dieter Krieg hatte sämtliche Namen der im Thieme-Becker verzeichneten Künstler – das Künstlerlexikon umfaßt 36 Bände – auf Tonband sprechen lassen. Während der Öffnungszeiten der Galerie wurden die Bänder abgespielt, wozu es immerhin eines Zeitraumes von 21 Tagen bedurfte. Was sich als Hommage an alle Maler deuten läßt, ist gleichzeitig die Demonstration einer abgründigen Aporie. Auf der einen Seite zeigt sich Kunstgeschichtsschreibung als rigoros selektionierter Künstlerkanon – unter der Unzahl von Künstlernamen sind dem Zuhörer nur äußerst wenige bekannt -, auf der anderen Seite wird die Unmöglichkeit sinnfällig, Geschichte in ihrer Totalität zu erfassen. Dieter Kriegs historischer Exkurs wird dann in einer Zeitungskontroverse aufgegriffen. Auf Eduard Beaucamps Feststellung vom Ende der Avantgarde (FAZ, 5.1.77) antwortet Klaus Gallwitz (FAZ, 20.4.77) mit einem Verweis auf Arbeiten wie »Allen Malern herzlichen Dank«, deutet sich für ihn hier doch eine neue Möglichkeit an, historisches und avantgardistisches Bewußtsein zu versöhnen.
Greift man diese Feststellung auf, so läßt sich damit etwas von dem Anspruch verdeutlichen, der hinter dem Galerieprogramm aufscheint. Jenseits eines sich als Selbstzweck verstehenden Avantgardismus, jenseits eines sich außerhalb der Geschichte dünkenden Traditionalismus ist das Programm der Galerie geprägt von der Suche nach künstlerischer Substanz und einem zeitgemäßen, aber durch Moden und Trends nicht irritierbaren Beharrungsvermögen. Heinz Herzer, der – nachdem die Mitbegründer der…