Jutta Schenk-Sorge
»Z 2000«
Positionen junger Kunst und Kultur
Akademie der Künste, Berlin, 15.7. – 20.8.2000
Als Spielwiese für junge Künstler, Kuratoren und Kulturmanager war die jüngste Großanstrengung der Akademie der Künste, das “Festival Z 2000” wohl gedacht. Diesen Eindruck gewinnt man umso mehr, als die hier vorgenommene Bestandsaufnahme junger Kunst und Kultur unbekümmert gängige Schlagworte repetiert und zeittypische Tendenzen illustriert. Dreihundert Künstler werden aufgeboten, um die “Grenzen zwischen Künsten, Kulturen und Lebensgefühl” zu verwischen und das spielerische Zusammenfügen, Durchmischen und Zerlegen von Stilen, Genres und Traditionen” zu praktizieren. An fünf Ausstellungsorten und in hundert weiteren Veranstaltungen aus den Bereichen Performance, Film, Theater, Tanz, Mode, Musik und Literatur soll sich die aktuellste Szene in Kunst und Jugendkultur darstellen. Tatsächlich bietet man von allem etwas und für jeden etwas und natürlich die inzwischen obligaten “Clublounges”. Das größte Eigengewicht entwickeln dabei die Ausstellungen, vor allem “Bleibe”, die zentrale Schau in den Räumen der Akademie. Der Titel verweist, so die Kuratoren Jörg und Karen van den Berg, auf das komplexe Spannungsfeld zwischen Flüchtigem und Bleibenden im heutigen Leben. Gleichzeitig fordert er die Besucher auf, sich in den Ausstellungsräumen als “Bewohner” zu fühlen und die gebotenen Möglichkeiten zu “sehen, hören, liegen, relaxen, lesen, diskutieren, essen und trinken” zu nutzen. Die Schlagworte Cross-over, Netzwerk und Kommunikation fixieren die zentralen Fluchtpunkte in diesem ansonsten offenen Konzept. Ausstellungsarchitektur, Kunst und Design werden gleichwertig präsentiert, verschiedene flexible Sitzgelegenheiten ermöglichen zudem weitere Veranstaltungen. Trotz des theoretisch durchdachten Konzepts wirken die meisten Arbeiten der 33 beteiligten Künstler, als hätten sie die kurze…