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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 267 - 268
Ausstellungen: London ,

London
Yoko Ono

Music of the Mind
Tate Modern 15.02.–01.09.2024

von Edgar Schmitz

Es gibt hier vor allem viele historische Fotos, einige Originale, was auch immer das hier heißt, ein paar Rekonstruktionen, Arbeiten außerhalb der Galerieräume, und immer wieder Einladungen an das Publikum: In dieser groß angelegten Retrospektive der Arbeiten von Yoko Ono und hinter dem Poster der Künstlerin mit Glashammer, muss ihr Werk in der Tate Inszenierung gleichzeitig als Relikt der historischen Neoavantgarde herhalten und als Vorverweis auf die flächendeckende Popularisierung interaktiver Formate dienen. In der Schnittmenge von dokumentarisch rekonstruierten Arbeiten, kuratorischer Aufbereitung und museumspädagogischer Inszenierung, bleibt dabei erstaunlich wenig von Onos Werk wirklich abrufbar.

Zentral sind für die Ausstellung vor allem drei Arbeitszusammenhänge: Im einführenden Raum leiten die Malereianleitungen (Instructions for Paintings, 1962) den konzeptionell ausgerichteten Strang ein und verschränken die Handlungsmöglichkeiten von Poesie, bildender Kunst und interaktivem Potenzial. Die Arbeiten funktionieren als Ideenfundus, konkrete Poesie und umzusetzende Anleitungen und geben damit richtungsweisend vor, wie Yoko Ono aus dem Zusammenhang der Poesie und früher Konzeptkunst eine Art partizipatorischen Handlungsraum eröffnet, der für ihr Werk richtungsweisend bleibt und in der Tate Ausstellung als zentrales Anliegen hervorgehoben wird.

Im folgenden Raum sind mit Bag Piece (1964) und Cut Piece (1964) zwei ihrer entscheidendsten Arbeiten inszeniert. Bag Piece kann hier vom Publikum selbst aktiviert werden und feiert die Freude an der Teilhabe sozusagen euphorisch. Cut Piece dagegen wird als Film der ursprünglichen Performance präsentiert. In der Zusammenstellung wird vor allem deutlich, was heute nahtlos in die Formen aktiver Museumspädagogik passt, und wie sehr sich die Arbeit…

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