Zürich
Yoko Ono
This room moves at the same speed as the clouds
Kunsthaus Zürich 04.03.–29.05.2022
von Hans-Dieter Fronz
Eine Ausstellung, passend zum Aufbruch am Ort ihrer Präsentation. Denn eine Kunst des Aufbruchs ist die Kunst Yoko Onos allemal. Versteinerte Ver hältnisse aufbrechen, den Aufbruch zu neu en Ufern wagen, auch und vor allem in der Vorstellung, der Imagination, der Phantasie. Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann, das berühmte Wort Picabias dürfte Yoko Ono sympathisch sein.
„Make a ho le. Leave it in the wind.“ „Keep coughing a year.“ „Take off“ – oder: „Fly.“ So lauten einige ihrer phantasievollen, nicht selten phantastischen „Event Scores“: konzeptuelle Handlungsan weisungen, mit denen sie in den Anfangsjahren der Konzeptkunst im New York der Sechzigerjahre auf sich aufmerksam machte. Auf dem Hintergrund von Werken wie diesen ist die Ausstellung „Yoko Ono. This room moves at the same speed as the clouds“ im Kunsthaus Zürich eine glückliche Wahl – zumal als Auftaktschau.
Es ist die erste Einzelausstellung einer zeitgenössischen Künstlerin in dem im Oktober 2021 eröffneten neuen Gebäude des Museums auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Durch einen unterirdischen Gang ist die Schöpfung des britischen Stararchitekten David Chipperfield mit dem Haupthaus verbunden. Im Wechselausstellungssaal im zweiten Obergeschoss setzt sie einen erfrischenden Kontrapunkt zu der im anderen Flügel gebotenen Präsentation der nicht eben gut beleu mundeten, jedenfalls kritisch beäugten Sammlung Bührle.
Ein Aufbruch – nämlich für das Kunsthaus – ist auch dieser Neubau selbst. Nicht allein darin, dass mit ihm die Ausstellungsfläche bedeutend erweitert wurde. Zählte das Kunsthaus mit seiner…