MAGDALENA KRÖNER
Yesim Akdeniz Graf: 2003
Klinkhammer und Metzner, Düsseldorf, 18.10. – 22.11.2003
In der Fülle der Berichte zum aktuellen Malereirevival, wie es in diesem Jahr Kuratoren überall in Deutschland propagierten, wurde immer wieder ein Name genannt: der der 1978 in Izmir geborenen Malerin Yesim Akdeniz Graf.
Doch Akdeniz Graf ist nicht nur eine weitere Künstlerin, die im Strudel eines neuen Realismus in der Malerei kurzfristig an die Oberfläche einer rasch verglimmenden Aufmerksamkeit geschwemmt wurde. Allein die Weiterentwicklung innerhalb ihrer eigenen Arbeit der letzten drei Jahre belegt ihr Potenzial. So gelang es ihr, anders als viele ihrer Kommilitonen, sich noch als Studentin an der Düsseldorfer Akademie von der dominanten Handschrift Dieter Kriegs zu befreien und einen eigenen Weg einzuschlagen; eine eigene Unverkennbarkeit zu entwickeln. Vor allem von einem geradezu verpflichtenden humoristischen Element, das Krieg vielen seiner ehemaligen Studenten unausrottbar eingepflanzt zu haben scheint, hat sich Akdeniz Graf längst verabschiedet. Sie sucht nach neuen Aussagen und nach einer symbolischen Verdichtung ihrer Bildwelten, was in letzter Zeit vor allem die Suche nach formaler Reduktion und einer zunehmend komplexen inhaltlichen Verschlüsselung bedeutet. Während bei anderen Krieg-Schülern gelacht werden darf, bleibt in Akdeniz Graf’ metergroßen Formaten mehr und mehr Raum für Verwunderung – für Rätsel, Chiffre und Traum.
Stand am Anfang, in der ersten Düsseldorfer Einzelausstellung “QuickSun” vor drei Jahren, noch das Fernweh, das sie in formatfüllende, plumpe Schiffe und zwischen Drinnen und Draußen changierende Poolszenen bannte, eingebettet in einen heiter-mediterranen Grundton, so verunklärte sie in der Folge ihre Themen zunehmend.
Geblieben ist ihr, und hier mag sie dem…