Magdalena Kröner
Yang Fudong
Im Zwischenreich der Zeiten.
Yang Fudong, 1971 geboren in Peking, studierte zunächst klassische chinesische Malerei, befaßte sich aber bereits während seine Studiums mit Fotografie und Film. Yang lebt und arbeitet in Shanghai.
In seinen enigmatischen, somnambulen Videos und Filmen verwebt Yang Fudong unterschiedliche zeitliche Ebenen miteinander. Während er in seiner wahrscheinlich bekanntesten Arbeit, dem ersten Teil von “Seven Intellectuals in Bamboo Forest” Bezug auf eine chinesische Sage aus dem 3. Jahrhundert nimmt und diese in elegischem Schwarz-Weiß mit altmodisch gewandeten Darstellern wie aus dem chinesischen Film der 30er Jahre umsetzte, entwarf er in “Don’t worry, it will be better” eine Idylle mit attraktiven jungen Menschen, die aussah wie ein mögliches Propagandaplakat für ein modernes, westliches China. Immer wieder konfrontiert Yang disparate zeitliche Ebenen in seinen Arbeiten, wobei die Unmöglichkeit, diese zu versöhnen oder miteinander in Berührung treten zu lassen, die Empfindungen seiner Protagonisten bestimmt. Yang läßt sein Personal in hochästhetischen, bestechend schönen Bildräumen voller Ambiguität und unmöglich gewordener Sehnsucht zurück. Ihre Hoffnung richtet sich auf eine unsäglich gewordene Utopie, die nichts als elegische Ratlosigkeit übrig läßt. Ebenso, wie Yangs “First Intellectual” mit seinem Ziegelstein in der Hand, umgeben von der modernen, auf Effektivität und Produktivität ausgerichteten Umgebung Pudongs, kein Ziel mehr für seine Wut und Frustration findet, bleiben die jungen Männer und Frauen in Yangs Filmen zurück in einem Vakuum zwischen gestern und heute.
Magdalena Kröner: Du hast im Westen, spätestens seit deiner Teilnahme an Hans-Ulrich Obrists “Utopia Station” auf der Venedig Biennale von 2003 geradezu hymnisches Kritiken für “Seven…