Fabian Stech
Yan Pei-Ming Ausstellung
Leonardo da Vinci ist ein Chinese
Les Funérailles de la Mona Lisa
Denon-Flügel des Louvre, Paris 12.2. – 18.5 2009
Yan Pei-Ming zeigt seine Arbeit „Beerdigung der Mona Lisa“ im Denon-Flügel des Louvre, jenem Teil des Staubsaugers für Touristen, wie die Pariser den Louvre liebevoll nennen, in dem großformatige französische Bilder aus dem 18. und 19. Jahrhunderts hängen und in unmittelbarer Nähe zu Leonardo da Vincis Mona Lisa und der Malerei der italienischen Renaissance. In einem großen Triptychon in dessen Mitte Mona Lisa in Grisaille direkt auf den Rücken der wirklichen Mona Lisa schaut, hat Yan Pei-Ming die Landschaft im Hintergrund fortgeführt. Beide sind extrem vergrößert dargestellt. Auf dem rechten und linken Flügel jeweils 2,80 x 5m groß, erkennt man elf Totenschädel in verschiedenen Ansichten. Die Fortsetzung der toskanischen Landschaft ist völlig imaginär und kümmert sich weder um die geheimnisvolle Brücke des Originals noch um andere Details, einzig der weiße Fluss am Horizont bleibt erkennbar. Die Ausführung des Gesichts und der Hände der Mona Lisa (2,80 x 2,80) aber stehen im Gegensatz zu den expressiven und die Materie in dichtem Farbauftrag extrem beherrschenden sonstigen Porträts von Ming. Sie versuchen die Transparenz der Hände und des Gesichts detailgetreu zu kopieren. Auch die beiden rechts und links vom Triptychon hängenden Bilder, das des toten Vaters und Yan Pei-Mings als Totem sind in der Ausführung wesentlich detailgetreuer und realistischer als andere Werke Mings. Ihnen ist ebenfalls die Qualität der Kopie zu Eigen, die Plinius als Ursprung der Malerei ausmachte…