Fabian Stech
Yan Pei-Ming
Beijing Center for the Arts, 19.5. – 27.7.2014
China ist auf dem Kunstmarkt angekommen und der Kunstmarkt in China. Das ist sicher eine der zentralen Veränderungen in der Kunst des neuen Jahrtausends. Um genau zu sein, es wird schon darüber debattiert, ob nicht andere Länder der BRIC Staaten, wie z. B. Indien, China bereits wieder vom Markt verdrängen. Die Preise auf dem globalisierten Kunstmarkt brechen unter anderem nicht ein, weil immer mehr neue und extrem wohlhabende Sammler aus China, Indien und der Arabischen Welt zeitgenössische Kunst kaufen und zur Schau stellen. Der Weg führt dabei, wie es bei Sammlern häufig der Fall ist, zunächst über nationale Künstler und nationale Kunstschätze, also von chinesischen Künstlern und chinesischen Antiquitäten, hin zur internationalen zeitgenössischen Kunst und zu den großen Namen, deren Werte aufgrund des relativ gleichbleibenden Angebots stabil erscheinen. 2013 lag das Auktionsvolumen für Kunst auf dem chinesischen Festland nach Christian Herchenröder bei 4 Milliarden Dollar und der chinesische Markt wuchs mit ca. 50 % pro Jahr unverhältnismäßig schnell.
Als Weltmacht ist China über die Finanzmärkte somit nicht nur in der Geschichte, sondern auch in der Kunstgeschichte angekommen. „Painting the history“ – Geschichte malen – betitelte Francesco Bonami Yan Pei-Mings Ausstellungsprojekt in Katar. Schon lange ist Geschichte und mit ihr die Kunstgeschichte eins der zentralen Themen der Gemälde von Yan Pei-Ming. Oft bewegen sich seine Arbeiten zwischen Mythos, Geschichte und Selbstdarstellung. Für die Ausstellung in Katar stellte Ming eine Galerie von 150 Aquarellen von einflussreichen arabischen Persönlichkeiten den Ölgemälden von Ermordeten…