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Titel: Hot Spot Tropen · S. 121 - 123
Titel: Hot Spot Tropen , 2009

Paolo Bianchi
Wunderkammer mit Kokosnusspokal

Das Land Oberösterreich liegt fernab von den großen Weltmeeren und seine Bewohner sind nicht als die geborenen Seefahrer anzusehen. Dennoch kommt der erste deutschsprachige Reisende, der bis Hinterindien und ins heutige Myanmar vordringt, aus Oberösterreich: Der Vorchdorfer Adelige Georg Christoph Fernberger bricht im Jahre 1588 zusammen mit dem Niederösterreicher Hanns Christoph Teufel von Istanbul zu einer Fernreise auf, die ihn schließlich bis nach Südostasien bringt.

Von Babylon über Goa nach Pegu

Fernberger und Teufel fahren zuerst mit dem Schiff nach Ägypten: Nach einem Zwischenstopp auf Rhodos, wo sie die gewaltige Festung bewundern und nach dem berühmten Koloss suchen, geht es über Alexandria nach Kairo und zu den Pyramiden, die sie besteigen und auch im Inneren zu ergründen suchen. Nach einem Abstecher auf die Halbinsel Sinai reisen sie über Aleppo ins Zweistromland. Sie besichtigen den Turm von Babel (nehmen einen Ziegel als Souvenir mit), dann Bagdad, das sie sehr enttäuscht. Man zeigt Fernberger auch ein Erdölfeld, aus dem stinkend und brodelnd Pech und Schwefelwasser quillt: „Die Sache ist wahrhaft der Besichtigung würdig“, meint Fernberger dazu. Den Euphrat hinunter fahren sie in den Golf, nach Hormuz – das schon damals den durch Fernhandel erworbenen Ruf sagenhaften Reichtums genießt – obwohl die Bedingungen für die beiden Reisenden kaum zu ertragen sind.

Während Teufel in Hormuz umkehrt, wagt sich Fernberger per Schiff weiter nach Indien, hält sich eine Zeit lang in Goa auf, umfährt den Subkontinent und gelangt in schrecklichen Stürmen bis ins Ganges-Delta und nach Hinterindien, ins sagenhafte Königreich Pegu mit seinen…


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