Thomas Wulffen
Wolfgang Kliege
»Schürfstelle. Bildobjekte und Skulpturen«
Galerie Krings-Ernst , Köln, 2.4. – 31.5.2009
Im Vergleich zu anderen Galerien in Köln liegt die Galerie Krings&Ernst in der Peripherie. Wer sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zur Goltsteinstr.106 in Köln Bayenthal macht, sollte darauf achten, an der richtigen Haltestelle auszusteigen. Dann sind es nur wenige Schritte, um Eintritt zu erlangen in einen Galerieraum, der Seltenheitswert besitzt. Das geht soweit, dass man ihn auch ohne Werke ausstellen könnte. In einer Zeit, in der die sprichwörtliche weiße Zelle wieder als das einzig richtige Modell einer Galerie zu sein scheint, hält Thomas Krings-Ernst an seinem Raum, dessen Grenzen, dessen Möglichkeiten, aber auch Unmöglichkeiten fest. Und natürlich passt in diesen Raum nicht jeder beliebige Künstler oder Künstlerin.
Das ließe sich sozusagen beweisen mit der Ausstellung von Wolfgang Kliege. Seine Skulpturen und Bilder sind mehr als raumgreifende Ensemble, sie sind in spezifischer Weise auch immer etwas wie Erzählungen als dreidimensionale Abbildungen. Der Künstler wurde 1939 geboren, studierte von 1965 bis 1961 an der Werkkunstschule Düsseldorf und konnte 1968 seine erste Einzelausstellung in seiner Vita vermerken. Die Ausstellung in der Galerie war so etwas wie eine Retrospektive, wobei der Wahrheit halber vieles ausgeblendet blieb. Das sind zu nennen seine Polster-Skulpturen oder die jüngsten Neon-Arbeiten. Übersehen sollte man ebenso wenig die ‘Häuser für Tiere’, die als anonyme Kunstwerke im öffentlichen Raum funktionieren.
Und tatsächlich kommt hier Disparates zusammen, Skulpturen mit Wandbildern, die keine sind. Erzählungen sind nur Ansätze, Bilder sind nur Handtücher und Skulpturen sind…