Wolfgang Amadeus Mozart
Wenn ich recht für mich bin und guter Dinge, etwa auf Reisen im Wagen, oder beim Spazierengehen und in der Nacht, wenn ich nicht schlafen kann: da kommen mir die Gedanken stromweis und am besten. Woher und wie, das weiß ich nicht, kann auch nichts dazu. Die mir nun gefallen, die behalte ich im Kopfe und summe sie auch wohl vor mich hin, wie mir andere wenigstens gesagt haben. Halte ich das nun fest, so kommt mir bald eins nach dem anderen bei, wozu es wohl zu gebrauchen wäre nach Contrapunkt, Klang der verschiedenen Instrumente, et caetera. Das erhitzt mir nun die Seele, wenn ich nämlich nicht gestört werde: da wird es immer größer, und ich breite es immer weiter und heller aus; und das Ding wird im Kopfe wahrscheinlich fast fertig, wenn es auch lang ist, so daß ich’s hernach mit einem Blicke, wie ein schönes Bild oder einen hübschen Menschen, im Geiste übersehe, und es auch gar nicht nacheinander, wie es hernach kommen muß, in der Einbildung höre, sondern wie gleich Alles zusammen. Alles das Finden und Machen geht in mir nur wie in einem schönen starken Traume vor; aber das Überhören, so Alles zusammen, ist doch das Beste.