Michael Stoeber
Wo etwas das Auge aufschlägt
Ein Gespräch mit Ralf Beil,Direktor des Instituts Mathildenhöhe in Darmstadt
Ralf Beil wurde 1965 in Kobe/Japan geboren. Er studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie in Freiburg im Breisgau und in Paris und promovierte in Essen. Beil arbeitete als Kunstkritiker für Artefactum, Neue Zürcher Zeitung, Kunst-Bulletin und Kunstforum International. 1999 bis 2003 war er Ausstellungskurator und Konservator der Gemälde- und Skulpturensammlung am Kunstmuseum in Bern, 2004/2005 Konservator und Ausstellungskurator für das 20. und 21. Jahrhundert am Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne. Seit Januar 2006 ist er Direktor des Instituts Mathildenhöhe in Darmstadt, wo er zur Zeit Ausstellungen zum Werk von Heribert C. Ottersbach und Andreas Gurski vorbereitet.
Er hat zahlreiche Ausstellungen kuratiert und Publikationen vorgelegt, u.a. Ilya Kabakov. 50 Installationen (2000), Black Box. Der Schwarzraum in der Kunst (2001), Zeitmaschine. Oder: Das Museum in Bewegung (2002), Künstlerküche. Lebensmittel als Kunstmaterial von Schiele bis Jason Rhoades (2002), Le monde selon François Dubois (2003), Albert Oehlen. Peintures/Malerei 1980-2004. Selbstportrait mit 50millionenfacher Geschwindigkeit (2004), Didier Rittener. Eccentric Society (2005), Mathilda is calling. Erinnerung als Zukunft (2006), Christian Boltanski. Zeit (2006) und Cardiff/Miller. The Killing Machine (2007). Im Augenblick
Herr Beil, Ihrer Biografie entnehme ich, dass Sie 1965 in Japan geboren wurden. Haben Sie dort länger gelebt? Falls ja, inwiefern hat Sie das geprägt oder allgemeiner gefragt: Was oder wer hat Sie in besonderer Weise geprägt, damit sie der werden konnten, der Sie sind?
In Japan war ich bis zu meinem 4. Lebensjahr. Die mir davon gebliebene Mischung aus familiären Erzählungen, verblassten Fotos sowie…