Wir spielen, bis uns der Tod abholt
Peter Blake
Die Welt ist alles, was der Fall ist. Ob Casanova oder Proust, Dostojewskis Spieler oder Pitigrillis Kokain – Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge. Es sei denn, die Leidenschaft ist die des Sammelns.
1981 zeigte der Kölnische Kunstverein die Ausstellung 38 Sammlungen in Köln. Ganz unglaublich, was so hinter verschlossenen Türen zusammengetragen wird. Da gab es u.a. Kartoffelschälmesser und Bleistiftspitzen, Schutzengel und türkische Unfallfotos in Farbe, Kfz-Zeichen und Kobaltblau in allen Variationen.
Peter Blake scheint sie alle in sich zu vereinen, wenn nicht an Originalität, so doch an Vielfalt. Die große Retrospektive, die gerade in der Täte Gallery in London zu Ende geht, beginnt mit seinem plastischen Werk.
Seine Vorlieben für Spielzeug, für Film- und Rock’n Roll-Stars, Jazzsänger und Comic-Figuren, verbindet sich mit Miniaturskulpturen antiker und zeitgenössischer Kunst in seiner jüngsten Arbeit, dem Sculpture Park, dem auch viele der übrigen Skulpturen angegliedert sind. Auf 2,5 x 3,5 m kreierte Blake zusammen mit Freundin Chrissie Wilson, selbst Künstlerin, eine phantasievolle Welt, wo Gilbert & George performen, Barry Flanagans Hase überdimensional, ein Claes Oldenburg-Schuh nicht weit von der Venus von Milo, wo Lichtenstein und Richard Long zu Warhols Cambell’s Suppenreklame führen, Henry Moore Plastiken mehrfach, Paolozzi, Brancusis Endless Column, der Kuss Von Rodin, Caro, Beuys, in einem Käfig kriechend, Nevelson und Indiana, Stuart Brisley zeigt eine Performance vor einer Mischung aus Elvis Presley, Mae West, Mohammed Ali, einem Body Builder usw.: und ein Swimmingpool unter Palmen, in dem sich Südseeschönheiten tummeln, scheint Erinnerung…