»Wir sind die Fortsetzung der Kunstsammlung mit anderen Mitteln in ein neues Jahrhundert hinein«
HELGA MEISTER SPRACH MIT JULIAN HEYNEN, DEM NEUEN KÜNSTLERISCHEN LEITER VON K1, KUNSTSAMMLUNG IM STÄNDEHAUS DÜSSELDORF
Knapp zwölf Jahre sind vergangen, seit in Düsseldorf der alte Landtag NRW am Kaiserteich aufgegeben und der Neubau am Rhein bezogen wurde. Im April 2002 eröffnet dort die Kunstsammlung NRW einen zweiten Standort, mit Julian Heynen als künstlerischem Leiter der “K 21, Kunstsammlung NRW im Ständehaus”. Heynen wurde 1951 in Krefeld geboren, studierte von 1970 bis 1971 Kunstgeschichte in Bonn und bis 1976 Kunst- und Literaturgeschichte, Architektur und Baugeschichte an der Technischen Hochschule in Aachen. Er promovierte über Barnett Newman, volontierte von 1977 bis 1978 am Museum Ludwig, ging 1978 ans Wilhelm Lehmbruck Museum und machte sich von 1981 bis 2000 einen Namen als Ausstellungsleiter und stellvertretender Museumschef an den Museen der Stadt Krefeld. In den Häusern Esters und Lange betrat er immer wieder “Niemandsland”, so der Titel einer Ausstellung, zeigte Gursky, Mucha, Schütte, Fritsch, frühe Präsentationen von Richard Deacon, Juan Munoz, Peter Halley. Im Gespräch nimmt er Stellung zur Kunst der Gegenwart, zu seinen eigenen Positionen, zum Konzept für das Ständehaus, zur Zukunft der Künste.
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Helga Meister: Sie gelten als Trendsetter, haben ein besonderes Gespür im Umgang mit schwierigen Künstlern und Sie genießen ein großes Vertrauen. Doch beginnen wir von vorn. Sie sind nach nur zwei Semestern Kunstgeschichte in Bonn ausgeschert und haben an einer Technischen Hochschule, in Aachen, im Rahmen einer Architekturfakultät weiterstudiert, warum?
Julian Heynen: Ich war sehr schnell diesen üblichen…