Wir setzen hohe Maßstäbe
Rolf Kuhn, der Geschäftsführer der IBA Fürst-Pückler-Land, im Gespräch mit Claudia Wahjudi
Vor zehn Jahren begann die Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land mit der Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft im Brandenburger Braunkohlerevier. Jetzt läutet sie, fast zeitgleich mit der IBA Stadtumbau in Sachsen-Anhalt, ihr Finale ein. Von den 30 Projekten, die sie in Arbeit hatte, sind 20 verwirklicht. Für Kunstforum International zieht Geschäftsführer und Ideengeber Rolf Kuhn, 63, Bilanz.
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Herr Kuhn, seit über zwölf Jahren arbeiten Sie für die Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land. Wann haben Sie sich einmal gedacht: Es reicht?
Zum Glück nie. Natürlich gab es Rückschläge, etwa im Tagebau Welzow, wo große Erdskulpturen für das Projekt „Wüste/ Oase“ geschaffen werden sollten. Das ist schief gegangen, aber wir haben deswegen nie das Ganze in Frage gestellt. Freunde hatten sich zwar gewundert, als ich vom Bauhaus Dessau hierher nach Großräschen ging, wo die Infrastruktur zunächst keine guten Bedingungen für eine IBA bot. Aber Arbeitsbedingungen und Umgebung haben sich ständig vervollkommnet.
Was heißt das konkret?
Wir waren anfangs provisorisch in einer alten Poliklinik untergebracht und haben uns unsere Möbel selbst zusammen gesucht und gestrichen. Später sind wir in unser Büro in der Seestraße gezogen, in der inzwischen alle Häuser wieder aufgebaut wurden. Und von vier Mitarbeitern am Anfang konnten wir im Jahr 2000, als die IBA zu arbeiten begann, auf 15 Mitarbeiter aufstocken. In unserer Truppe herrschte immer gute Stimmung. Als Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau sowie an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar und an der Bauakademie der DDR in Berlin hatte ich…