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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 321 - 322
Ausstellungen: Berlin , 2009

Peter Funken
Wir Berliner!

»Geschichte einer deutsch-polnischen Nachbarschaft«
Märkisches Museum / Stadtmuseum Berlin, 19.3. – 14.6.2009

Wie ein klassisches Drama gliedert sich dieses Ausstellungsprojekt in drei Akte und 18 Szenen – es besitzt einen Prolog und endet mit dem „Epilog“ – so jedenfalls ist die Ausstellung zeitgenössischer Kunst betitelt, die im Märkischen Museum stattfindet. Der größte Teil von „Wir Berliner!“ ist jedoch im Ephraim-Palais zu sehen und belegt anhand von zahlreichen Exponaten, Bildern, Dokumenten, Fotos, Filmen und Installationen, die 300jährige Geschichte polnischer Zuwanderung nach Berlin. Konzipiert wurde das umfangreiche Kulturprojekt, zu dem Theater-, Literatur- und Musikveranstaltungen genauso gehören wie Diskussionen über soziologische und ökonomische Fragen, vom „Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften“. Die Finanzierung fand durch staatliche Stellen und offizielle Institutionen der Republik Polen statt.

Das mit „Epilog“ bezeichnete Schlussstück von „Wir Berliner!“ wird im Märkischen Museum aufgeführt: Dieses Nachspiel präsentiert Arbeiten von 13 aus Polen stammenden KünstlerInnen dreier Generationen, die seit den 1980er Jahren nach Berlin kamen, um hier zu leben und zu arbeiten.

Heute leben zirka 200 000 Zuwanderer aus Polen in Berlin. Nach den Türken bilden sie die zweitgrößte Gruppe Zugezogener. Aufgrund des „Kriegsrechts“, das General Jaruzelski 1981 ausrief, kamen an die 30 000 polnische Emigranten in die Stadt, darunter etliche Künstler und Intellektuelle. Wie schon zur Zeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden zahlreiche Emigranten, die ursprünglich weiter nach Westen wollten, in der deutschen Hauptstadt sesshaft. Zog es Künstler in Zeiten des „Kalten Krieg“ zumeist wegen Wohlstand und persönlicher Freiheiten nach Berlin, so wurde nach dem…



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