CHRISTIAN HUTHER
Wings of Art – Motiv Flugzeug
Kunsthalle Darmstadt, 16.9. – 25.11.2003
Ludwig Forum, Aachen, 12.12.2003 – 29.2.2004
Der Traum von Fliegen ist so alt wie die Menschheit selbst. Doch längst hat das Fliegen seine Faszination verloren und gehört zum banalen Alltag – wenn nicht gerade Luftpiraten dazwischenkommen. Die Mythen vom Träumer Ikarus und vom Künstler-Erfinder Leonardo da Vinci zählen nicht mehr. Auch Peter Joch, der Direktor der Darmstädter Kunsthalle, meidet diese Klischees und lud für die Ausstellung “Wings of Art – Motiv Flugzeug” 20 Künstler ein, die von den Fliegern und ihrer Technik ausgehen und dabei ebenso spielerisch wie respektlos Themen wie Illusion, Utopie, Fortschrittsglaube, Geschwindigkeit, Krieg und Natur ergreifen. Joch erarbeitete die Ausstellung mit Annette Lagler vom Aachener Ludwig-Forum für internationale Kunst, wo sie als zweite Station zu sehen ist, allerdings mit stärkerem Akzent auf Videoarbeiten.
Schon die Darmstädter Schau entpuppt sich als kühner und durchaus parodistischer Höhenflug der Gedanken. Natürlich ist auch Panamarenko dabei, der mittlerweile 63-jährige belgische Meister für virtuelle Start- und Landemanöver. Sein “K 2”-Vehikel von 1991, eine Mischung aus Auto und Flugzeug, hat weder Räder noch Lenkrad. Nur einen Motor, der bei Betrieb einen Höllenlärm und -gestank macht und statt der Räder vier Propeller antreibt. Doch Panamarenkos ebenso utopisch wie archaisch anmutendes Gefährt verharrt an der Stelle, wo es geparkt wurde.
Zumindest etwas über den Boden der Tatsachen lässt uns der über zehn Jahre jüngere Res Ingold schweben. Mit seiner fiktiven Firma “Ingold Airlines” bedient er Träume und Sehnsüchte. Buchungen sind überallhin und jederzeit möglich, denn Ingold plant…