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Ausstellungen: Zürich/ Münster · von Renate Puvogel · S. 338 - 339
Ausstellungen: Zürich/ Münster , 2003

RENATE PUVOGEL
Wilhelm Sasnal

Kunsthalle Zürich, 23.8. – 2.11.2003
Westfälischer Kunstverein Münster, 20.9. – 16.11.2003

Der informative Katalog zu den beiden annähernd zeitgleich laufenden Ausstellungen in Zürich und Münster ist in flammend rotes Leinen gebunden, in welches umlaufend eine schwarze Zeichnung eingeprägt wurde. Zudem hebt sich vom Rot der kleine, in weiß gehaltene Schriftzug “Wilhelm Sasnal Night Day Night” ab. Das Rot erstaunt angesichts einer schmalen Farbpalette der Gemälde, die sich, von gelegentlichen Farbakzenten abgesehen, größtenteils zwischen Schwarz und Weiß bewegt. Lassen sich auch verkaufstechnische Gründe für diesen wirkungsvollen Entwurf heranziehen, so ist nicht zu übersehen, dass in den Farben rot/weiß auch ein wenig Sasnals kritisches, gleichwohl selbstbewusstes Bekenntnis zu seinem Heimatland Polen mitschwingt, wobei diese Assoziation um so verständlicher ist, weil das Farbduett wiederum augenzwinkernd durch das Hin und Her zwischen Rot und Schwarz gebrochen wird. Kreist doch ein Großteil von Sasnals Arbeiten in irgendeiner Weise um seine eigene Identitätsfindung als Bürger und Künstler eines sich politisch, gesellschaftlich wie kulturell wandelnden Staates innerhalb einer nicht minder labilen Ordnung Europas.

Sasnal trägt diese Spannungen und persönlichen Auseinandersetzungen nicht etwa ausschweifend redselig vor, vielmehr ziehen die Bilder den Betrachter gerade dadurch in ihren Bann, dass sie sparsam bestückt sind und dass das wenige Fokussierte zudem noch verknappt oder aber malerisch ausgekostet und dadurch verfremdet wirkt; zudem müssen die Gemälde mit Ausschnitten und Auslassungen leben. Kein Zweifel, hier ist ein begabter Maler am Werke, der sich ungeachtet seiner gerade mal 31 Jahre bereits souverän dem jeweils gestellten Thema widmen kann. Zunächst überrascht die Vielfalt der…


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