Wie Potsdam zu seinem neuen Kunstmuseum kam
Zur Neueröffnung des Museum Barberini von Milliardär Hasso Plattner in Potsdam.
von Ronald Berg
Beifall und Jubel in Presse, Funk und Fernsehen waren laut und anhaltend: Der Multimilliardär Hasso Plattner schenkt der Stadt Potsdam ein neues Kunstmuseum, das Museum Barberini: „Ein Glücksfall“ schrieb der Tagesspiegel, „Weltrang“ erkannte das öffentlich-rechtliche ZDF, eine „der schönsten Stellen Potsdams“ titelte Die Welt.
Muss man also dem edlen Spender dankbar sein? Nach der feierlichen Eröffnung des Museums am 20. Januar im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel kann man jedenfalls jetzt feststellen: Derartig kostspielige Projekte stellen alles, was die öffentliche Hand derzeit leisten will, völlig in den Schatten. Zwar sind die Kosten für das Gebäude nach Vorbild eines barocken Vorgängerbaus an gleicher Stelle nicht bekannt (man munkelt von 60 Millionen), aber Geld spielt für Hasso Plattner offenbar ohnehin keine Rolle. Er habe das Museum realisiert, weil er „es sich leisten konnte“, erklärte Plattner. So einfach ist das.
Plattner hat sein Vermögen als einer von fünf Gründern des Softwareunternehmens SAP gemacht. 2003 zog sich Plattner – 59jährig– aus dem operativen Geschäft von SAP in den Aufsichtsratsvorsitz zurück. Schon vorher hatte Plattner angefangen, Malerei zu sammeln. Bezüge zu Landschaft und Wasser haben es Plattner bei der Kunst besonders angetan. Plattner ist passionierter Segler, seit er mit seinen Eltern auf dem Berliner Wannsee Bootstouren unternahm. Nachdem Plattner sich viel bei Hochseerennyachten engagiert hat, entdeckte er später auch andere Möglichkeiten, sein Geld wieder auszugeben. Seine Hasso Plattner Stiftung ermöglichte 1998 ein Hasso Plattner Institut an der Uni…