Hans-Jürgen Hafner
When Humour Becomes Painful
»Komisch kuratiert«
Migros Museum, 27.08.05 – 30.10.05
Die Schau selber ist eigentlich nicht so schlecht, wie man’s für möglich halten könnte. Wer nämlich die (bis dato leider nur in Vorab-Kopie erhältlichen) Katalogbeiträge von Heike Munder und Felicity Lunn, den beiden Kuratorinnen der Schau “When Humour Becomes Painful”, zum Thema Humor in der Kunst ein bisschen eingehender studiert hat, könnte man fast versucht sein, das Kuratorenteam der letztjährigen Themensause “Grotesk. 100 Jahre Kunst der Frechheit” in der Frankfurter Schirn für zugleich inspiriert und methodisch sattelfest zu halten. Damals war der Ansatz, eine in Kunst bzw. deren Geschichte bislang marginalisierte Thematik, eben das “Groteske”, als Plot heraus zu präparieren und, wie auch immer, historisch, motivisch, kunstsoziologisch unterfüttert, ins Recht zu setzen. Mit zweifelhaftem Erfolg. So materialstark Parcours plus Katalog-Unterstützung auch ausfielen: die Exponate und dazu eine kaum stringente These als Dreh- und Angelpunkt verloren sich irgendwo zwischen schillerndem Bilderbogen und unbefriedigendem Kommentargedrechsel.
Munder und Lunn entscheiden sich zwar für einen anderen Zugang: Sie versuchen mit Hilfe ihrer Ausstellung Kunst zu zeigen, “die direkt an den Mechanismen des Humors ansetzt”. Doch sind auch sie nicht in der Lage, klare Prämissen und, von daher, eine funktionsfähige Argumentationskette zu entwickeln, die es ihnen erlauben würde, dem selbst gestellten Anspruch gerecht zu werden. Im Gegenteil: Beim Versuch einer, nun, (kunst-)historischen Herleitung einer Tradition des Humors in der Kunst, gerät leider Wesentliches aus dem Blick. An keiner Stelle wird klar, wie die Kuratorinnen Humor bitte schön fassen, als was sie ihn verstehen…