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Ausstellungen: Mainz · von Katharina J. Cichosch · S. 250 - 252
Ausstellungen: Mainz ,

Mainz
What is it like to be a Bat?

Kunsthalle Mainz 17.03.–04.06.2023
von Katharina J. Cichosch

Ginge es nach Zheng Mahler, dann gliche das Dasein als Fledermaus einem animierten Digitaltrip durch Farbschlieren und Baumkronen. Vorbei an anderen Artgenossen und menschlichen Schemen, flögen wir über eine tropische Insel im südchinesischen Meer, unser Echolot der Soundtrack, eingebettet in einen obligatorischen Ambientmusikteppich. So zumindest schlägt es die Arbeit „What is it like to be a (virtual) bat? Phase III / IV – Bat Meditation“ vor, die neben Fütterungsruf-Spektrogrammen und weiteren Aufzeichnungen der Fledermaus in der Kunsthalle Mainz gezeigt wird. Wer möchte, kann dazu eine 20-minütige VR-Meditation vorab buchen.

Den Titel borgten sich Künstler*innen wie auch die Ausstellung von jenem bis heute vielbeachteten Essay, das der Philosoph Thomas Nagel 1974 veröffentlichte: „What Is It Like to Be a Bat?“ Wie also kann ein Subjekt objektiv nachvollziehen, was eine von ihm losgelöste Entität empfindet, ohne die jeweils eigenen Empfindungsmöglichkeiten zu Grunde zu legen? Die Fledermaus diente Nagel als Anschauungsbeispiel, handelt es sich bei dieser Spezies doch um ein Säugetier, dessen Wahrnehmungsapparat zugleich weitmöglichst von der conditio humana entfernt liegen muss. Ein moralischer Appell, wie er im Ausstellungstext anklingt, lässt sich jedoch erst einmal nicht ohne Weiteres aus Nagels erkenntnistheoretischem Essay über das Leib-Seele-Problem und die Unmöglichkeit, mentalistische Vorgänge allein physikalisch abzubilden, ableiten.

Noch einmal zurück zur Insel Lantau, auf der das Duo Zheng Mahler zu Hause ist und hier den heimischen Fledermäusen spekulativ-wissenschaftlichkünstlerisch näherzukommen versucht, mit unterschiedlichen Resultaten. Zumindest die Videoarbeit setzt dabei klar auf Überwältigung ihres Publikums. Unterstützt…

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von Katharina J. Cichosch

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