Westfälischer Kunstverein Münster
Domplatz 10, 4400 Münster
0251/46157
Dr. Friedrich Meschede
Das Münsteraner Kunstpublikum hatte schon 1987 erste Berührung mit Friedrich Meschede. Der damalige wissenschaftliche Mitarbeiter an der Kunsthalle Bielefeld gehörte zum Stab von Kasper Königs Skulpturenprojekt. 1989 übernahm er dann die Leitung des Münsteraner Kunstvereins. Seine wichtigsten Ausstellungen in den letzten Jahren: unter anderem Rückriem, Kirkeby, Klingelhöller, Tony Smith, R. Smithson, Kasseböhmer, Leverkühne, Umberg und Bunk.
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J.R.: Sie haben eine eigene Sammlung mit Arbeiten auf Papier, das ist für einen Kunstverein doch etwas ungewöhnlich?
F.M.: Das ist in der Tat ungewöhnlich, ergibt sich aber aus der Tatsache, daß der Westfälische Kunstverein Münster 1831 aufgrund einer Sammlung gegründet wurde. Es handelt sich um mittelalterliche Kunst, die sich heute als Dauerleihgabe im Landesmuseum befindet. Aufgrund dieser Sammlungstradition hat meine Vorgängerin Frau Stockebrand eine neue Sammlung mit Gegenwartskunst 1985 begründen können, da wurden, glaube ich, gerade irgendwelche Stiftungsgelder frei. Es handelt sich aber nicht um eine Sammlungstätigkeit in größerem Stil, Malerei und Skulptur bleiben zum Beispiel ausgeklammert, es sind ausschließlich Arbeiten auf Papier.
Wieviele Blätter umfaßt denn die Sammlung bis jetzt, und wo liegen die Schwerpunkte?
Ich schätze, etwa 150 Arbeiten. Die meisten sind in Serien angelegt oder zusammengefaßte, so zum Beispiel eine Serie mit 24 Zeichnungen von Sol LeWitt, 10 Konstruktionszeichnungen von Donald Judd, dann eine Serie von Christa Näher, Aquarelle von Gerhard Richter, Arbeiten von Ulrich Rückriem… Fast alle Ankäufe sind aus Ausstellungen hier im Kunstverein hervorgegangen.
Welche Ankäufe haben Sie denn konkret vor, was stünde darüber hinaus auf Ihrer Wunschliste?
Die Wunschliste korrespondiert mit dem Ausstellungsprogramm. Ich…