Thomas Wulffen
Werner Feiersinger
»In der Dachkammer« – Skulpturen
Secession Wien, 29.2. – 13.4.2008
Wer in diesen Zeiten über die Wiener Secession schreibt, kann nicht den Hintergrund übersehen, auf dem sich die Künstlervereinigung heute zeigt. Denn ein neuer Vorstand bringt endlich Ruhe in das Haus im Rücken der Akademie der Bildenden Künste. Das vergangene Jahr zeigte die Institution im Kampf zweier unterschiedlicher Lager. Das eine schlug sich auf die Seite der Künstlerin Barbara Holub, die im Mai2006 zu ersten Präsidentin der Institution gewählt wurde. Die Auseinandersetzungen fanden erst ihr Ende, nachdem sich die Präsidentin nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Als neuer Präsident wurde am 3. Dezember der Architekt Andras Pàlffy gewählt, der unter anderen das Ausstellungsräume der Generali Foundation gebaut hat sowie 2000 das Holocaust-Mahnmal und Museum am Judenplatz, Wien. Unter Catherine David hat er Documenta X die Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst im Fridericianum in Kassel gebaut. Das spricht sowohl für die Kenntnis zeitgenössischer Kunst wie auch eine gewisse Distanz, die es dem neuen Präsidenten ermöglich sollte, die Ära Barbar Holub bald vergessen zu lassen. Jedenfalls ist keine Spur mehr zu sehen von der Idee, auf dem Dach der Secession ein Appartement zu errichten, wie es ein japanischer Künstler vorgeschlagen hatte.
Dafür aber zeigt sich das Innere der Secession, vor allem deren Haupthalle sehr aufgeräumt. In einem Kommentar zu einer Kritik von Markus Mittringer auf den Seiten der österreichischen Tageszeitung ‚Der Standard’ ließ sich lesen: „Der Hauptraum der Secession sieht aus wie mein Dachboden, nachdem ich…