Franz Thalmair
Weltraum
»Die Kunst und ein Traum«
Kunsthalle Wien und Naturhistorisches Museum Wien, 1.4. – 15.8.2011
Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen…“ Wer im deutschsprachigen Raum kennt dieses Intro zum Original der Fernsehserie „Star Treck“ nicht? Wer hat sich nicht hin und wieder Phaser, Photonentorpedos, den Warp-Antrieb oder einen Halbvulkanier als treuen Kompagnon gewünscht? Wer ist nicht nachmittags vor dem Fernseher gesessen und hat sich Gene Roddenberrys Vexierspiel aus Fortschrittssehnsucht und irrationalen Ängsten vor dem Anderen, aus Utopie und Fiktion sowie den gesellschaftspolitischen Realitäten der 1960er-Jahre hingegeben? Das Jahr 2200 schreiben wir zwar noch lange nicht, das 23. Jahrhundert ist immer noch mindestens genauso Zukunftsmusik wie es vor 50 Jahren in weiter Ferne lag, entfernte Galaxien als Sinnbilder, Projektionsflächen und symbolischer Raum haben aber noch lange nicht ausgedient. Die Kunsthalle Wien und das Naturhistorische Museum gehen gemeinsam den ästhetischen, metaphorischen und politischen Facetten eines Klischees und Faszinosums nach, das alle Altersstufen gleichermaßen anspricht: der Weltraum.
Wenig verwunderlich, dass die „Star-Treck“-Protagonistin Nichelle Nichols als Lieutenant Uhura auch eine Rolle in der Ausstellung „Weltraum – Die Kunst und ein Traum“ spielt. In Simone Leighs Video „Back and Forth (Uhura)“ (2008) und als Kommunikationsbeauftragte des Raumschiffs wiederholt sie in einer Endlosschleife die Worte „Alien-frequency is open, Sir“ und stellt damit die erste Verbindung zu bisher unbekannten Lebensformen her, die bezeichnend für die Ausstellung…