Weltbild Wörlitz – Entwurf einer Kulturlandschaft
Da die Natur in unserem Leben eine immer größere Bedeutung erhält, herrscht z.Z. ein gesteigertes Interesse an der idealtypischen Gestaltung von Natur wie sie etwa im englischen Landschaftsgarten umgesetzt wird, sowie an ihrer symbolischen Überhöhung durch kulturhistorische Zitate. In diesem Jahr nun gilt es, den englischen Landschaftsgarten Wörlitz, den ersten, größten und bedeutendsten seiner Art in Deutschland “gesamtdeutsch” zu würdigen, nachdem im letzten Jahr durch die Bundesgartenschau in Cottbus der – später als Wörlitz – von 1816 bis 1845 entstandene englische Landschaftsgarten Fürst Pückler-Muskaus einem großen Publikum nahegebracht wurde. umfassenden Publikation “Weltbild Wörlitz – Entwurf einer Kulturlandschaft”, herausgegeben von Frank-Andreas Bechtoldt und Thomas Weiss, geht es dem Titel gemäß um mehr als “nur” den Garten Wörlitz und seine gestalterischen und architektonischen Besonderheiten. In zwölf wissenschaftlichen Aufsätzen von Bazon Brock, Berthold Burckhardt, Erik Forssman, Hubertus Günther, Michael Klein, Michael Niedermeier, Götz Pochat, Michael Rüffer, Volker Michael Strocka, Rudolf Sühnel, Christian Tietze und Ludwig Trauzettel wird Wörlitz als Höhepunkt der Gartenkunst dargestellt und zum Ausgang für umfangreiche Forschungen zu u.a. Aufklärung und Architekturtheorie im 18. Jahrhundert genommen. Im ausführlichen Katalogteil dieser Publikation, die zugleich als Katalog der Ausstellung im Deutschen Architektur-Museum Frankfurt/M. diente, sind alle Exponate vorbildlich erfaßt und in sehr informativen Texten ausführlich erläutert worden.
Handelt es sich in Cottbus um einen isolierten Landschaftsgarten, so stellt Wörlitz den östlichen und größten Teil des verzweigten Dessau-Wörlitzer Gartenreichs dar, welches in Dessau Anlagen wie das Georgium (die ehemalige fürstliche Residenz und jetzige Anhaltische Gemäldegalerie mit großangelegtem englischen Garten), das…