Jerry Cooke
Weitere Positionen von Radical Painting in Amerika
Daß »Radical painting« nicht »radikal« in irgendeinem politischen oder ideologischen Sinn meint, ist in den USA ohne Zweifel, spätestens seit eine Ausstellung im Williams College Museum of Art in Williamstown/Massachusetts im Frühjahr 1984 diesen Titel trug. Dort waren Bilder von elf amerikanischen und europäischen Künstlern ausgestellt, Bilder, die sich mit den »Wurzeln« der Malerei – jedes auf seine Weise – auseinandersetzten. Lilly Wei schreibt in dem Williams-town-Katalog: »The adjectiv ‘radical’ in the title of this assemblage refers to the radices of Painting: paint and color applied to a surface.« Und sie erläutert: Thema all der im Williams College Museum of Art präsentierten Bilder sei das Herausarbeiten einer Struktur, die auf optischen und haptischen Eigenschaften von Malerei und Farbe beruhe. Das von ihr widergegebene Klee-Zitat »Kunst gibt nichts Sichtbares wieder, sondern macht sichtbar« soll hier anhand von Arbeiten von zwei amerikanischen Künstlern exemplifiziert werden, von denen auch Bilder in der Williamstown-Aus-stellung hingen: Frederic Matys Thursz und Marcia Hafif.
Frederic Thursz hat auch in Westdeutschland eine Reihe von Ausstellungen gehabt, unter anderem im , »Raum für Malerei« sowie in der Galerie Krings-Ernst in Köln, und er war an der beispielhaften Übersichtschau Radikaler Malerei unter dem Titel »Präsenz der Farbe« im Verein für aktuelle Kunst Oberhausen beteiligt. Amine Haase schreibt im Oberhausener Katalog – nachdem sie auf ein sechs mal drei Meter großes Bild von Olivier Mosset eingegangen ist -: »Rot ist nicht gleich Rot. Was Frederic Thursz aus dieser Farbe macht, ist einer Wandlung des…