Reinhard Ermen
Weiss gegen Braun?
Zum Hearing über die Sanierung der Räume des „Block Beuys“ im Hessischen Landesmuseum Darmstadt am 18. & 19. April 2008
Seit dem Herbst 2007 ist das Hessische Landesmuseum Darmstadt (HLMD) eine Baustelle. Das stolze Haus von Alfred Messel aus dem Jahre 1906 mit seinem universalen Anspruch auf Wissenschaft, Historie und Kunst ist in Bewegung. Ganze Abteilungen wurden leer geräumt, andere stehen bereit für den Abtransport, da und dort warten Skulpturen. Über anderen Stücken und Gruppen schwebt die Hand eines baldigen Zugriffs, Transportkisten stellen sich selbstbewusst in den Weg. Nur eine Abteilung leistet erbitterten Widerstand! Die sieben Räume des „Block Beuys“ sind weitgehend unberührt. Wie eh und je betritt der Besucher hier eine andere Welt. Die produktive Unruhe im Rest des Hauses hat dieses Areal noch nicht erreicht, nur ganz von ferne schallt im April 2008 eine erregte Debatte in die gedämpften Zimmerfluchten, in denen es immer still und leise zugeht. Ratschläge und Standpunkte für eine mögliche Sanierung des „Blocks“ werden erörtert. Die Beratung findet in einem entfernten Gebäudeteil statt, im Erweiterungsbau von 1984, der beim Abschluss der Sanierung 2011 nicht mehr da sein wird. Geladen hat die Museumsdirektorin Ina Busch und gekommen sind Kundige und Engagierte, Koryphäen und Namenlose, die da heißen Pohl, Adriani, von Bechtolsheim, Hubacek, Rainbird, Huber, die „Initiative zur Erhaltung des Block Beuys“, Koepplin, Krauter & Zumbühl, Sacks, Schmidt, Stumpf, Stüttgen, Thönges-Stringaris, Wagner, König, Glozer, Verspohl (das gerechte und grausame Alphabet hat durch einige Absagen und dadurch notwendige Umstellungen partiell versagt) und als Leiterin…