Wanderung durch Institutionen – Pfade durch die Kunst
in Krefeld, Mönchengladbach, Düsseldorf, Köln, Bonn, Siegburg
Abfall des Alltags – Relikte des Kultes
Tinguely-Arman-“arte povera”-Buren-Mields
Bei Schmela in Düsseldorf rattert und kreist eine grausig-komische Maschinenwelt. “Schmelas-Geist” leuchtet aus einem bizarren Skulpturen-Gebilde mit bunten Leuchtbirnen. In Erinnerung kommt der künstlerische Geist, der aus dem Schrott des optimistischen Industriezeitalters eine andere destruktiv schöne Wirklichkeit anderer Ordnung baut(e). Jean Tinguely, der mit seinen kreativen Mitstreitern in den 60er Jahren, unterstützt durch Schmelas Geist, auch die rheinische Kunstszene beflügelte, hat mit neuen Skulpturen in Düsseldorf seiner spielerischen Urkraft im Umgang mit den Abfällen der maschinenproduzierenden Gesellschaft, aber auch im anarchischen “Spiel” mit den Relikten einstigen Lebens, den Jagdtrophäen des Menschen eine herausragende Inszenierung abgerungen. Das Erschauern vor den maschinell malmenden Tierschädeln wechselt über in ein unsicheres Schmunzeln ob der absurden schwarzen Romantik. Ungeheuer aus Urzeiten oder die letzten Überlebenden einer sich selbst ruinierenden Zivilisation. Was Tinguelys neue Skulpturen auszeichnet, ist die Härte der Anspielung und der Verzicht auf jegliche Holzhammermethode. Spiel bleibt eine wesentliche Komponente, Spiel mit Schrott. Heiterkeit kennzeichnet die anarchische Rebellion des kreativen Geistes, dem die Perfektion der Maschinenwelt Anlaß ist, die Perfektion des Absurden zur Blüte zu treiben. Die Antinorm ist das Gesetz des Kreativen und der Schrott ist der Baustein des Schönen. Energie ist nicht nur technisch, sondern geistig der Motor des Spiels. Es ist das Spiel des Erwachsenen, dem Schrott und Tod Zeichen der Gefahr, aber auch Impulse des lebendigen Widerstands sind. Armans Werke aus den 60er Jahren in der Galerie Reckermann sind…