Kerpen
Walter Dahn
Have Love Will Travel Werke 1986 – 2024
Haus Mödrath Räume für Kunst 20.10.2024–31.08.2025
von Uta M. Reindl
Großformatige, farbintensive Gemälde, oft mit figurativen, spontan gemalten und gezeichneten Motiven werden gemeinhin mit dem künstlerischen Oeuvre Walter Dahns verbunden – durchaus in der neoexpressionistischen Handschrift der „Mülheimer Freiheit“. Dahn zählte zwar zur genannten Kölner Künstlergruppe, doch identifizierte sich der am 7. November 2024 Verstorbene nur zeitweise mit den „Jungen Wilden“. In seiner letzten Ausstellung macht der 1954 im niederrheinischen Sankt Antonius in der Heyde geborene Maler, Fotograf und Musiker überdeutlich, dass klein- oder mittelformatige Malerei sowie Fotografie für sein Oeuvre von zentraler Bedeutung sind, vor allem seine Kunst sich gerne der einfachen Zuschreibung entzieht. Gleich in der Lobby der Villa Mödrath empfängt das im Comicstil gemalte Acrylgemälde mit dem schrägen Titel Die Tiroler sind lustig die Besucher*innen und stiftet mit der Aufschrift ANCH’ IO SONO PITTORE! (Auch ich bin ein Maler!) ein wenig Verwirrung, zumal das Bild strukturell eher einem Siebdruck ähnelt, aber unübersehbar ein Gemälde ist. Mit vergleichbarer Ambivalenz überschreibt sich die mit Statement betitelte Arbeit in der Ausstellung: Dort hat das comicartige Paar – eine nostalgische Plattenkamera im Holzgehäuse Arm in Arm mit einer Farbpalette – seinen Auftritt. Ein Künstlerstatement über die Medienwahl? In jedem Fall aber manifestiert sich darin, wie so oft bei Dahn, eine große Lust an anar-chisch-surrealen Bildmotiven und ebenso gearteten sprachlichen Experimenten. Unmissverständlich für Kenner*innen der Pop- und Countrymusik dagegen dürfte der Titel der Mödrather Präsentation sein: Have Love Will Travel stammt von einem Song des…