Walter Dahn
Forever Young
Ein Gespräch von Michael Stoeber
Unter dem Titel „As Life Travels On“, einer Zeile aus einem Song des nordamerikanischen Rock ’n’ Rollers Eddie Cochran, zeigt die Kestner Gesellschaft in Hannover mehr als 80 Gemälde, Siebdrucke und Skulpturen von Walter Dahn. Die sehenswerte Schau reicht von 1981 – da wurde Dahn als einer der herausragenden Protagonisten der Künstlergruppe „ Mülheimer Freiheit“ bekannt –, bis in die Gegenwart. Sie macht zweierlei deutlich: Zum einen, wie sehr die Werke des Künstlers autobiografisch geprägt sind und zum anderen, wie stark Dahn sie in ein transformierendes Spiel von Referenzen einbettet. Letztere verweisen zugleich auf seine weit gespannten Interessen. Sie schließen Anspielungen auf Malerei ebenso ein wie auf Musik, Film und Literatur. Immer handelt es sich dabei um Werke, die den Künstler beschäftigen und bewegen und über die er mitreißend und anregend zu erzählen weiß. Davon berichten auch ehemalige Studierende Dahns an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, die ihn als großartigen Erzähler in Erinnerung haben. Frei nach einem alten, auf die Romane von Edgar Wallace gemünzten Werbespruch der Buchbranche: Es ist unmöglich, von Walter Dahn nicht gefesselt zu sein. Wie subtil er als Maler zu erzählen weiß, macht zudem die Einschätzung von Jean-Christophe Ammann deutlich, der Dahn in einem schönen Katalogtext und einer berührenden Eröffnungsrede zum Dichter erklärte (auf youtube (www.youtube.com / watch?v=SQvhfvyc-lI) zu sehen). Auch Michael Stoeber hat die Erzählkunst Walter Dahns beeindruckt.
Michael Stoeber: Lieber Herr Dahn, gestern war die Pressekonferenz und die Preview Ihrer Ausstellung in der Kestner Gesellschaft,…