Walter Berger
geb. 1951 in St. Polten/NÖ, lebt in Wien
Die Gültigkeit und Verbindlichkeit von Mythen aus Geschichte und Gegenwart hat Walter Berger durchleuchtet. Er malt komprimierte und verschlüsselte, auf wenige Figuren reduzierte Prototypen aus Traumwelt, Kunst und Literatur, rechte Kuckuckseier für den fleißigen Analytiker. Gewiß notiert dieser zur röckehebenden Rembrandt-Badenden samt Freud-Porträt die naheliegenden, auf Wien bezogenen Assoziationen, doch wird man damit auch der leisen Ironie, den gesuchten Provokationen und den damit verbundenen Offenlegungen gerecht, die Berger in seine Bilder verpackt? Berger ist ein reflektierender, ein literarischer Maler. Die derzeit dominierende schmerzfreie Ästhetik seiner gleichaltrigen Kollegen kann ihm kein Anliegen sein.
Wolfgang Hilger, 1986