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Ausstellungen: Wuppertal · S. 302 - 304
Ausstellungen: Wuppertal , 1988

Friedemann Malsch
Wagner, Jansen, Rentmeister, Wiese

Galerie Brüsten, 28. 8.1987-17. 1.1988

Eine Galerie in der Diaspora zu betreiben, die sich fast ausschließlich der jungen Kunst widmet, ist in der Regel kein Spaß. Viel Idealismus gehört dazu, auch Unerschrockenheit, denn die eigene Tätigkeit ist in der Regel einem Übermaß an Unverständnis konfrontiert, da das Publikum, ohnehin klein genug, selten auf dem Stand der Dinge ist.

Die Stadt Wuppertal ist eine solche Diaspora. Sie ist dies um so mehr, als sie sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den zwei nationalen Kunstmetropolen Düsseldorf und Köln, beide auch mit internationalen Ambitionen, befindet. Sie ist es erstaunlicherweise aber auch trotz des Von-der-Heydt-Museums und der Präsenz eines künstlerischen Ausbildungsbereiches an der ortsansässigen Gesamthochschule, an der auch ein kunsthistorisches Institut existiert, das immerhin unter der Leitung von Bazon Brock steht. Von einem lokalen Kunstgeschehen kann man eigentlich nicht sprechen, Künstler und Sammler orientieren sich meist direkt nach Düsseldorf.

Annelie Brüsten führt ihre Galerie seit Jahren in unverändertem Kontext. Die Bedeutung ihrer Arbeit liegt aber nicht so sehr auf der Ebene des einsamen Rufers in der Wüste. Sie hat vielmehr in den letzten Jahren in verschiedenen Ausstellungen jungen Künstlern, die oft noch in der Ausbildung waren, die Chance einer ersten Einzelausstellung gegeben, etwa Ulf Rungenhagen, Silke Leverkühne und Herbert Koller. Darüber hinaus hat sie erfahrenen, älteren Künstlern den originellen und anspruchsvollen Raum ihrer Galerie – ein achteckiger, klassizistischer Pavillon oberhalb der Stadt in einem Park – zu Installationen zur Verfügung gestellt; Günther Uecker, Joachim Bandau und Erwin Heerich wären hier zu nennen. Die…


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