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Magazin: Aktionen, Pläne & Projekte · S. 340 - 340
Magazin: Aktionen, Pläne & Projekte , 1987

Thomas Wulffen
Vorausblick E 88

Nach den Feierlichkeiten und Volksmassenamüsements, die Berlin in seinem Jubiläumsjahr 1987 auf die Beine gestellt hat, steht der Stadt für 1988 ein weiteres Festjahr bevor. Der Kultursenator hat für die europäische Kulturhauptstadt, zu der Berlin im Jahr 1988 erkoren wurde, die Bildende Kunst in den Mittelpunkt gerückt. An erster Stelle steht dabei eine Kunstausstellung internationalen Anspruchs und aktuellem Zuschnitt, die von Harald Szeemann im Hamburger Bahnhof veranstaltet wird. Die Entscheidung für Berlin und die Ausstellung ist laut eigener Aussage von Harald Szeemann auf dem Hintergrund der diesjährigen Documenta und deren Konzeption durch Manfred Schneckenburger gefallen. Mehr ist über die eigentliche Konzeption von Szeemann selber bis dato nicht zu erfahren. Mit dieser Entscheidung des Kultursenats ist zwar einerseits ein Plädoyer der Berliner Galeristen für eine große internationale Kunstausstellung in die Tat umgesetzt worden, aber andererseits der Berliner Ausstellungsmacher Christos M. Joachimides außen vor geblieben. Darüber hinaus stellt sich anhand der Ausstellung von Harald Szeemann die Frage, ob die Berliner Kunst, wie 1982 in der Zeitgeist-Ausstellung, ihre Rettung nur in einer der Stadt beheimateten Kunstszene Überdimensionierung ihre Rettung finden kann. Alle vier bis fünf Jahre ein Großereignis für die Stadt, die danach wieder in den Schlaf der Gerechten fällt. Erst Groß-Ausstellungen bringen jene Künstler nach Berlin, die in der Zeit dazwischen nur als Namen, wenn überhaupt, im Berliner Selbstbedienungsladen bekannt sind. Um diese Situation zu ändern, die mittlerweile anerkannte Berliner Künstler aus der Stadt heraustreibt und zum Beispiel Stipendiaten des Künstlerprogramms des DAAD zumindest erstaunt, müßte auf den…


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