Stelarc
Von Psycho- zu Cyberstrategien:
Prothetik, Robotik und Tele-Existenz
Der Körper muß aus dem psychischen Bereich des Biologischen in die Cyberzone der Schnittstelle und der Erweiterung situiert werden – vom genetischen Behälter zur elektronischen Extrusion. Posthumane Strategien handeln mehr von der Auslöschung als von einer Affirmation: eine Obsession, die nicht mehr mit dem Selbst, sondern mit einer Strukturanalyse verbunden ist. Die Begriffe der Evolution der Arten und der Unterscheidung der Geschlechter werden durch alternative Mensch-Maschine-Hybriden neu kartiert und organisiert. Überholte metaphysische Unterscheidungen zwischen Seele und Körper oder zwischen Geist und Gehirn werden durch Interessen an einer Trennung zwischen Körper und Art ersetzt, wenn der Körper neu gestaltet wird und sich in Form und Funktionen vervielfältigt. Cyborg-Körper sind nicht nur einfach vernetzt und erweitert, sie sind auch ausgestattet mit implantierten Komponenten. Die in den Körper eindringende Technologie eliminiert die Haut als einen bedeutungsvollen Ort, als eine angemessene Schnittstelle oder als Barriere zwischen dem öffentlichen Raum und dem physiologischen Bereich. Die Bedeutung der Cyberkomponente kann sehr wohl in dem Körperakt bestehen, seine Haut zu verlieren. Während Menschen immer mehr mit Ersatzkörpern in weit entfernten Räumen handeln, arbeiten sie immer mehr mit intelligenten und interaktiven Bildern. Die Möglichkeit von interaktiven Bildern läßt eine unerwartete Symbiose von Mensch und Maschine entstehen. Das Posthumane kann sich daher in der intelligenten Lebensform von autonomen Bildern manifestieren.
1. der Mythos der Information
Die Informationsexplosion ist ein Indikator einer evolutionären Sackgasse. Sie mag den Höhepunkt der menschlichen Zivilisation darstellen, aber sie ist zugleich der Wendepunkt seiner evolutionären Existenz. In unserer Phase biologischer Dekadenz…