Heinz-Norbert Jocks
Von der Kunst, ein Schloss zu bewohnen
Ein Gespräch mit dem Kunstsammler und Antiquitätenhändler Axel Vervoordt
Axel Vervoordt, 1947 geborener Antiquitätenhändler und Kunstsammler, nahm 1982 zum ersten Mal an der “Biennale des Antiquitaires” im Grand Palais in Paris teil. Seinen Einstieg in die Restaurierung hatte er als 21jähriger mit dem Kauf einer ganzen Straße im Renaissancestil in Antwerpen. 1984 kaufte er das Schloss de’ s-Gravenwezel bei Antwerpen, das er mit viel Respekt gegenüber seiner Geschichte restaurierte. Die Epochen, die das Schloss durchlebte, wurden so wieder sichtbar. Durch seine Teilnahme an internationalen Messen in Maastricht, Paris, New York und Palm Beach genießt er ein Ansehen bei den großen internationalen Sammlern ebenso wie bei wichtigen Museen. Nun ist Vervoordt kein Kunstsammler im herkömmlichen Sinne, sondern zugleich einer, der sich als Spezialist nicht des Schönen, sondern des geistigen Wohnen einen Namen gemacht hat und entsprechend in aller Welt beratend unterwegs ist. Um mehr über sein anderes Verständnis vom Wohnen mit Kunst in Häusern zu erfahren, besuchte Heinz-Norbert Jocks den so gastfreundlichen wie eloquenten und stilvollen Sammler und Menschen Axel Vervoordt in seinem Schloss.
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H.-N.J.: Was für eine Beziehung haben Sie zu einem Zuhause und zu Häusern im allgemeinen?
A.V.: Das Haus spielt in meinem Leben insofern eine ganz besondere Rolle, als ich mich darin wiederfinde. Wie in ein Nest schleppt man da ja Dinge, mit denen man sich umgeben möchte, von draußen hinein. Jeder hat seine bestimmten Bücher, seine speziellen Objekte und auch sein ihm entsprechendes Ambiente. Übrigens lege ich großen Wert darauf,…