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Titel: Skulptur Projekte Münster 2017 - Gespräche · von Martin Seidel · S. 476 - 477
Titel: Skulptur Projekte Münster 2017 - Gespräche , 2017

Von der Ablehnung zur großen Umarmung

Kasper König und vierzig Jahre Skulptur Projekte Münster
Ein Gespräch von Martin Seidel

Kasper König ist der Kopf der Skulptur Projekte in Münster. Gemeinsam mit Klaus Bußmann hat er 1976 die Ausstellung, die alle zehn Jahre stattfindet, auf den Weg gebracht und seitdem kuratiert: nun zum fünften Mal. Erst hat er sie gegen heftige Widerstände der Stadt durchgesetzt, dann ebenso erfolgreich gegen die mit dem Erfolg plötzlich aufkeimenden Begehrlichkeiten verteidigt, sie im Abstand von nur fünf Jahren zu präsentieren. Dank König und seiner wechselnden Co-Kuratoren haben die Skulptur Projekte über Jahrzehnte ihr Profil und ihren Anspruch, Kunst jenseits kurzlebiger Kunsttrends und kuratorischer Moden zu zeigen, bewahrt und damit der Ausstellung im Reigen der großen Biennalen und der documenta einen Stammplatz gesichert.

König richtete 1981 mit „Westkunst“ in den Kölner Rheinhallen und nur zwei Jahre später mit der „Von hier aus“-Schau in der Düsseldorfer Messehalle zwei Mega-Schauen aus. Zu ihrer Zeit unter anderem wegen der kunstimmanenten Konzepte kontrovers diskutiert, gelten sie heute als Meilensteine der Ausstellungsgeschichte. 2014 nahm König einen neuen Anlauf und kuratierte unter schwierigen Verhältnissen in der Eremitage in Sankt Petersburg die grundsätzlich politisch orientierte Wanderbiennale Manifesta.

Der „vagierende Kunst-Impresario Kasper König“ – wie ihn „Der Spiegel“ einst nannte – erhielt zahlreiche Kulturpreise und 2005 eine Ehrendoktorwürde des Nova Scotia College of Art and Design in Halifax, an der er 1972 bis 1976 Assistenzprofessor war. Als ausgewiesener Experte gelangte er, obwohl er keinen Studienabschluss vorweisen konnte, 1985 auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für „Kunst und Öffentlichkeit“ der…


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