Silke Wawro
Parasitäres Verhalten als Vorschlag zum Umgang mit Überangebot und Massenproduktion
VOLKSWARE
Volksware ist der Name einer Marke. Volksware arbeitet projektbezogen und präsentiert sich in unterschiedlichen Formen in Ausstellungen, Events, Verkaufsflächen und anderen Veranstaltungen, die im Kontext des jeweiligen Projekts stehen. Jede Idee von Volksware wird in Form eines Produkts, einer sog. “Volks’ Ware” erzählt: Als Konzept, als Unikat, in Auflage oder als Produkt ohne eigene Produktion.
In den Volksware-Projekten werden der Wert, die Funktion und die Bedeutung von Konsumgütern auf immer wieder neue Weise hinterfragt. Das Hauptinteresse gilt dem Grund zum Kaufen, der Wertschöpfung von Konsumgütern und der Auswirkung hiervon auf den Verbraucher.
Volksware braucht seinen Benutzer, um sich zu erzählen
Annet Dekker, Kuratorin am Niederländischen Institut für Medienkunst, Montevideo, Amsterdam im Gespräch mit Silke Wawro
In der Design und Mode Industrie ist ein merkwürdiges Paradoxon zu erkennen im Hinblick auf momentane Verkaufstrategien von großen Markenunternehmen. Es wird versucht, unsere Individualität durch ein Angebot von Unikaten zu betonen, die wiederum in Massenproduktion hergestellt werden. Du propagierst in Deiner Arbeit ebenfalls Individualität und Unikat. Was ist der Sinn und Zweck von Volksware?
Ich selbst betrachte die unterschiedlichen Volksware Projekte als eine Art Verbraucherstudie. Das parasitäre Vorgehen in einigen Arbeiten sehe ich als Vorschläge zum Umgang mit Überangebot und Massenproduktion. Ich versuche, deren Auswirkungen auf den Verbraucher zu verstehen und im nächsten Schritt beschäftige ich mich mit der Form und Beschaffenheit der Gebrauchsgegenstände, die zum Aufbau eines emotionalen Werts einladen.
Meiner Meinung nach kann man Gebrauchsgegenstände grob in zwei Gruppen einteilen: “Durchströmerprodukte” und “bleibende Produkte”….