53. BIENNALE VENEDIG: Länderpavillons
Volksrepublik China: Fang Lijun, He Jinwei, He Sen, Liu Ding, Qiu Zhijie, Zeng Fanzhi, Zeng Hao – What is to Come
Kurator: Lu Hao, Zhao Li / Ort: Arsenale
“What Is To Come”
Auf der 48. Biennale von Venedig betrat Chinas zeitgenössische Kunst 1999 erstmals in großem Stil die internationale Ausstellungswelt. Ein Paukenschlag, dem ein beispielloser Boom chinesischer Kunst folgte. Fortan waren chinesische Künstler aus dem internationalen Kunstbetrieb nicht mehr wegzudenken. Sie waren nicht nur auf allen wichtigen Ausstellungen vertreten, auch auf dem Kunstmarkt liefen Werke „made in China“ wie geschmiert. Sechs Jahre später war man bereits mit einem eigenen Pavillon in Venedig präsent, kuratiert von Star-Künstler Cai Guo-Qiang. Auch der aktuelle Auftritt Chinas wurde von einem Künstler kuratiert. Lu Hao zeichnet gemeinsam mit dem Kunstprofessor und Kritiker Zhao Li für Auswahl und Präsentation verantwortlich. Als Motto wählten die Kuratoren die chinesische Redewendung “What Is To Come”, die soviel besagt wie „entscheidende Trends der Zukunft lassen sich bereits aus der Entwicklung kleinster Details ablesen“.
Mit seinem industriehistorischen Charme ist der düstere Öltanker-Raum am Ende der Arsenale, der über keine nennenswerten Wandflächen verfügt, gewiss keine leicht zu bespielende Location, bietet aber zugleich die Chance zu besonderen Inszenierungen. Diese haben die beiden Kuratoren definitiv (bewusst?) nicht ergriffen, sondern die heterogenen Arbeiten der fünf Künstler untergebracht, so gut es ging. He Jinwei präsentiert seine Collagen auf zwei dunkelroten Samtvorhängen, Fang Lijung hat eine Reihe winziger goldener Köpfe in einem gemauerten Gang versteckt, He Sen zeigt ein ganzes Cluster kleiner Ölbilder in…