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Ausstellungen: Essen · S. 315 - 315
Ausstellungen: Essen , 1987

Raimund Stecker
Volker Heinze

Museum Folkwang Essen, 15.5.-22.6.1986
Kunstverein Lingen, 17.1.-15.2.1987

Daß Authentizität kein der Fotografie unabänderlich innewohnendes Wesensmerkmal ist, das sei nur noch einmal gesagt. Daß ein Foto hingegen scheinbar aus sich heraus nicht einmal mehr um diese ‘Weihen’ ringt, das fällt in den Bereich der Fotografie, der der Kunst freigehalten ist. Die Ästhetik unserer Alltagsbildwelt – eine vor allem fotografierte – ist halt immer noch eine vormoderne, und das auch noch in der Nachmoderne. Das ästhetische Konzept des Fotografen Volker Heinze indessen behauptet eine Gegenposition zu diesem Unwert-Konservativismus, eine, die das erfahrende, das aktiv sich verhaltende Subjekt im Akt der Wahrnehmung fordert.

Es war die im Mai/Juni 1986 veranstaltete Ausstellung »Reste des Authentischen« im Essener Museum Folkwang, an der Heinze mit seiner Bilderwelt »Der Schein des Vertrauten« teilnahm. Der Ausstellungstitel reflektierte die Tendenzen in der bundesdeutschen Fotografie, die mit Astrid Klein, Pidder Auberger und Rodolf Bonvie personifizierbar sind: Das Foto als Werk der Kunst, wie es auch ein Gemälde sein kann. Von diesen Künstlern kaum berücksichtigt werden mediale Topoi des Fotografierens, ihr Ansinnen beschränkt sich zumeist auf die mit einem surrealen oder auch informellen Akt vergleichbare Verfremdung.

Volker Heinze, und mit ihm eigentlich nur noch Joachim Brom, entgegnet diesem ‘Stil’. Er akzeptiert das Foto als ein Produkt seines Fotografierens, das er mit seinem Apparat (hier ist nicht nur die Kamera gemeint) zu schaffen vermag, das er aus seinem vermeintlich konventionellen Umgang mit den Bedingungen der Fotografie erzielen kann. Sein künstlerisches »Mehr« liegt in seinem Umgang mit den Fotos, nicht mit dem Apparat.

Wie nehmen…


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