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Ausstellungen: Köln · von Beate Eickhoff · S. 351 - 351
Ausstellungen: Köln , 1994

Beate Eickhoff
Vito Acconci

Monika Sprüth Galerie, Köln, 2.10.1993 – 20.1.1994

Das sicherlich intimste und privateste Möbelstück ist das Bett. Es ist der Ort, wo man schlafend einen ganz wesentlichen Teil seines Lebens allein mit sich selbst verbringt, wo man sich ausruht und sich geborgen fühlt. Schlaf- und Sitzmöbel hat sich der Mensch nach seinem Maß und seinem Bedürfnis nach Bequemlichkeit entsprechend geschaffen, um sich “zu Hause” zu fühlen. Für den New Yorker Künstler Vito Acconci stehen Möbel “in der Mitte zwischen Kleidung und Architektur. Die Kleidung umschließt den Körper ähnlich wie die Haut die Knochen: Ein Sessel umschließt den Körper, der seinerseits von Kleidung umschlossen wird …”.

Für seine künstlerische Arbeit ist der Gedanke grundlegend, Dinge zu bauen, die dem Publikum zunächst das Gefühl geben, sich “zu Hause” fühlen zu können. War es in seinen frühen Performances und “body works” noch sein eigener Körper, an dem Vito Acconci allgemein menschliche bzw. männliche Verhaltensweise – auf spektakuläre Weise (man denke an sein Masturbationsstück “Seedbed” 1972) – erkundete, so genügte ihm bald die Konzentration auf die eigene Person nicht mehr. Die Gegenwart eines Betrachters oder Mitakteurs wurde in den späteren Stücken immer wichtiger, bis schließlich Acconci als Künstler ganz verschwand und das von ihm ersonnene Spielfeld dem Publikum überließ.

So thematisieren Acconcis phantastische, begehbare Miniaturhäuser das Bedürfnis des Menschen nach Heim und Hof. Hier, wie in anderen für öffentliche Plätze gedachten Arbeiten, veranlaßt Acconci auf humorvoll spielerische Weise das Publikum dazu, die Gewohnheiten des Menschen als privates und gesellschaftliches Einzelwesen am eigenen Körper bewußt werden…


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