Ronald Berg
“Vielleicht haben es die Museen noch nicht geschafft, eine adäquate Form zu entwickeln”
Ronald Berg sprach mit Eugen Blume, Leiter des Hamburger Bahnhofs – Museum für Gegenwart in dessen Büro in Berlin über die Rolle des Museums und die Kritik an seiner Institution.
Eugen Blume ist seit 2001 Leiter des “Hamburger Bahnhofs – Museum für Gegenwart” in Berlin. Das Haus, ein umgebauter Kopfbahnhof von 1847, ist seit seiner Eröffnung als “Museum für Gegenwart” im November 1996 einer von drei Standorte der “Nationalgalerie”. Geführt wird die Institution von ihrem Direktor Peter-Klaus Schuster, der gleichzeitig Generaldirektor der 17 Staatlichen Museen innerhalb der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist. Die einzelnen Häuser der Nationalgalerie haben sogenannte Leiter. “Das Programm im Haus ist relativ autonom”, sagt Blume. Zur Gründung des Hamburger Bahnhofs kam es, weil in der von Mies van der Rohe 1968 erbauten Neuen Nationalgalerie der Platz für die Kunst der Moderne immer enger wurde, vor allem aber weil das Land Berlin die Sammlung des Immobilienkaufmanns Erich Marx mit großen Werkgruppen zu Beuys, Warhol, Rauschenberg und Twombly in der Stadt halten wollte. In einem nichtöffentlichen Vertrag zwischen Marx und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wurde der Sammlung eine Dauerpräsenz im Hamburger Bahnhof garantiert und ein externer Kurator zugebilligt. In dieser Rolle hatte Heiner Bastian einen starker Einfluß auf die Präsenationen im Hamburger Bahnhof. Die Kritik daran war groß. 2004 vergrößerte sich die Ausstellungsfläche des Hamburger Bahnhof um mehr als das Doppelte durch zusätzliche 8000 Quadratmeter in den angrenzenden Rieckhallen. Hier wird leihweise für sieben Jahre die…