Sekretariat für gemeinsame Kulturarbeit NRW (Hg)
Videokunst in NRW, ein Handbuch
Köln 1988
Die Videowelt ist eine schnelle Welt, nicht allein bei der Bilderzeugung und ihrer Präsentation. Auch die technologische Entwicklung und die ästhetischen Paradigmenwechsel vollziehen sich rasant. Dokumentationen dagegen brauchen ihre Zeit, und sollte das Sprichwort stimmen, das sagt “Gut Ding will Weile haben”, so sollte die Publikation “Videokunst in NRW” schon aus diesem Grunde gelungen sein. Über ein Jahr hat es gedauert, bis sie Mitte September endlich herauskam.
Wie der Untertitel sagt, handelt es sich um ein Handbuch, das in erster Linie praktischen Nutzwert haben soll hinsichtlich des inzwischen weitverzweigten Netzes der Aktivitäten im Videobereich. Adressen und z.T. minuziöse Beschreibungen der Tätigkeit von Videomachern, Produzenten, Organisationen (Festivals, Vertriebe, Fernsehen) und Autoren erstellen bei der Lektüre ein ziemlich vollständiges Bild des augenblicklichen Standes der Video-Kunst in NRW.
Die Redakteure des Handbuchs (der Verlag 235 Media und Georg F. Schwarzbauer) haben sich dankenswerterweise nicht auf Kirchturmpolitik beschränkt, sondern immer dann über NRW-Grenzen hinausgeblickt, wenn es zur Darstellung des “Kommunikations-Pools NRW” sinnvoll war: so erfaßt die Künstlerdatei mit 108 Namen ziemlich alle heute mit Video arbeitenden deutschen Künstler, die in der BRD und im Ausland leben. Dabei ist besonders hervorzuheben, daß man sich ganz auf die heute (noch) auf diesem Feld tätigen Künstler beschränkt hat. Damit ist viel dokumentarischer Ballast über Bord geworfen worden, der in der Vergangenheit dazu diente, die quantitativ schmalbrüstige Szene kräftiger erscheinen zu lassen. Daß dies heute nicht mehr nötig ist, zeigt der Umfang dieser Publikation. Dankenswert auch der Blick über…