Dara Birnbaum
Video-Wand im öffentlichen Raum Atlanta, USA
Schon mehrfach haben in den 80ern Versuche mit Video-Arbeiten im öffentlichen Raum stattgefunden. Paik zeigte 1986 eine Video-Flagge im Schaufenster der Chase Manhattan Bank, Ulrike Rosenbach wollte auf der letzten documenta ihre Installation eigentlich im Park der Karlsaue verwirklichen, – um nur zwei Beispiele zu nennen. Dies waren jedoch immer nur temporäre Installationen, die aber bereits zwei wichtige Momente aufzeigten: die große Attraktivität von Video im öffentlichen Raum und der beträchtliche technische Aufwand, der nötig ist, um eine solche Installation zu realisieren.
Bisher gab es noch keinen Versuch, eine solche Arbeit permanent im öffentlichen Raum zu installieren. Dies wird sich bald ändern: Anfang 1987 entschloß sich die Firma Ackerman & Co. in ihrem geplante neuen Einkaufszentrum RIO in Atlanta, eine permanent installierte Video-Kunst-Arbeit zu einem publikumswirksamen Mittelpunkt zu machen. Aus der daraufhin realisierten Ausschreibung ging Dara Birnbaums Projekt-Vorschlag als Sieger hervor. In enger Zusammenarbeit mit den Architekten der neuen Shopping-Mall, auf deren zentraler Plaza die Arbeit installiert wird, machte sich Dara Birnbaum ans Werk. Dabei kann sie auf einschlägige Kenntnisse zurückgreifen, denn bevor sie Mitte der 70er zur Kunst kam, hat Dara Birnbaum Architektur studiert und Anfang der 70er an Projekten für benutzer-orientiertes Urban-Design des Architekten Lawrence Halpern mitgearbeitet. In Atlanta wird zur Zeit ihre Arbeit aufgebaut, die ab Januar 89 in Betrieb gehen soll.
Wie Dara Birnbaum im Oktober letzten Jahres in einem Gespräch erläuterte, besteht die Arbeit aus einer fast sechs Meter breiten Video-Wand von 25 Monitoren, auf der drei Programme alternieren: 1.)…