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Ausstellungen: Schleswig · von Jens Rönnau · S. 278 - 278
Ausstellungen: Schleswig , 2010

Jens Rönnau
Verwehte Orte

»Ein Parcours de Paradies«
Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, 27.6. – 12.9.2010

So sehr die Wiesen und Rapsfelder, Meeresblicke und Strände, die als typisch für die schleswig-holsteinische Landschaftsmalerei gelten, ihre Berechtigung haben mögen, so sehr hat die heutige Zeit auch Anspruch auf neue Ansichten, Bildmotive und -aufgaben“, schreibt Uta Kuhl im Katalog zur Schleswiger Ausstellung „Verwehte Orte“, die den Zusatztitel „Ein Parcours de Paradies“ trägt. Die Schau im ehrwürdigen Schloss Gottorf mit Werken von 10 jungen Künstlerinnen und Künstlern dringt in mehrfachem Sinne ein in dieses Idyll der einstigen Residenz dänischer Herrscher, das am Ende des Ostseefjordes Schlei von Wassergräben und Gartenanlagen umgeben ist: Zum einen sind die Werke dialogisch in die vorhandene Sammlung gemischt, bespielen dort gezielt unterschiedliche Orte vom historischen Kriegsschiff über den berühmten Gottorfer Globus bis zur Sammlung alter Ritterrüstungen. Zum anderen stellt der frische Blick junger Gegenwartskunst fast eine Zäsur in der bisherigen Ausstellungspraxis des großen Hauses dar, die sonst mehr oder weniger die Archäologie sowie die Kultur- und Kunstgeschichte bis zur klassischen Moderne bevorzugt – einschließlich der Malerei schleswig-holsteinischer Küste und Rapsfelder. Ausstellungen kantiger Avantgardekunst hingegen haben Seltenheitswert in Schleswig, gerade die aktuelle Kunst des Landes wird hier von vielen seit Jahrzehnten schmerzlich vermisst.

So stellt „Verwehte Orte – Ein Parcours de Paradies“ diesbezüglich einen Lichtblick dar. Möglich geworden ist dies durch die Kunststiftung der HSH Nordbank, die alljährlich zwischen 50.000 und 60.000 Euro in ein Kuratorenprojekt wechselnder Kultursparten steckt. 2009 wurde der damalige Direktor der Landesmuseen, Herwig Guratzsch, auserkoren. Er und seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Uta Kuhl…



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